Baulandpreise steigen weiter: Sparkasse legt Grundstücksspiegel vor Bauen & Wohnen | 06.06.2018 | Stefan Pawellek

Von 6500 auf 10.000 Euro ist ein Quadratmeter Boden am Freiburger Bertoldsbrunnen seit 2014 gestiegen. Das ist eine der Botschaften aus dem neuen Grundstücksspiegel „Auf gutem Grund“, den die Sparkassen der Region alle zwei Jahre vorlegen.

Grundstückspreise sind direkte Hebel für Kauf- und Mietpreise, der Großraum Freiburg weist hier Differenzen um das 15-fache auf: 65 Euro kostet ein Quadratmeter in Buchenbach-Falkensteig, 1000 Euro in Herdern. Seit der Untersuchung 2015 habe sich der Bodenpreis in Freiburg, so Oliver Kamenisch, Geschäftsführer der Sparkassen-Immobiliengesellschaft, um 40 Prozent erhöht. ­Kostet heute ein Quadratmeter Bauland im Schnitt 611 Euro, lag der Wert vor zwei Jahren noch bei 424 Euro. Grundstücke, die mit Mehrfamilienhäusern bebaut werden, sind im Schnitt 40 Prozent teurer.

2010 wurden 84 private ­Bauplätze verkauft, im vergangenen Jahr noch ganze 37, vorwiegend in Munzingen und Tiengen. Eine durchaus dramatische Entwicklung. Nach Einschätzung von Kamenisch und Sparkassen-Vorstand Erich Greil ziehen immer mehr Menschen ins freiburgnahe Umland, wo Orte mit guter Infrastruktur – also ÖPNV, S-Bahn, Kitas, Schulen, Lebensmittelmärkte, Ärzte – besonders gefragt sind, was wieder zu einem Verdrängungswettbewerb führt. So zahlt man in Denzlingen, Emmendingen oder Waldkirch bis zu 600 Euro auf den
Quadratmeter, während Grundstücke am Rande des Kaiserstuhls (Sasbach, Jechtingen, Vogtsburg-Bickensohl) nur zwischen 40 und 150 Euro kosten.

Schallstadt, Sulzburg oder Pfaffenweiler sind mit rund 200 Euro bezahlbar, in Gemeinden im nördlichen Kaiserstuhl und an der Grenze zur Ortenau sind es 170. Noch preiswerter sind etwa Simonswald und Prechtal (ab 60 Euro).

Großes Gefälle: Nicht nur zwischen den Stadtteilen, sondern auch innerhalb der Stadteile liegen die Preise weit auseinander.

Schwarzwaldtäler seien, so Kamenisch, „idyllisch und billig“, Ausreißer ist Kirchzarten, das mit teilweise über 700 Euro schon Freiburger Werte erreiche. Die hohe Attraktivität der Region treibt auch die Preise südlich von Freiburg in den Städten Breisach (490 Euro), Bad Krozingen (500) und Staufen (480). Hier spiele nicht nur die gute Infrastruktur eine Rolle, sondern auch die nahe Autobahn, die Pendlern einen raschen Zugang nach Basel ermögliche, so Judith Schweitzer von der Sparkasse Staufen-Breisach. Gegenüber 2015 sei beispielsweise in Bad Krozingen ein Anstieg um rund 20 Prozent zu verzeichnen, Entspannung sei nicht zu erwarten. Auch die zahlreichen Neubauprojekte würden die Nachfrage nicht befriedigen, es aber gleichzeitig noch schwieriger machen, weitere Neubaugebiete auszuweisen. Zudem sei es für viele Grundbesitzer derzeit uninteressant, zu verkaufen, da es an attraktiven Anlagealternativen fehle.

Info

Die Broschüre „Wohlfühlen ist einfach – Auf gutem Grund“ haben die Sparkassen Freiburg-Nördlicher Breisgau, Hochschwarzwald und Staufen-Breisach nun zum siebten Mal vorgelegt. In dieser sind die Bodenpreise für privates Bauland in Freiburg sowie den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald verzeichnet. Die Broschüre gibt es bei den genannten Sparkassen oder auf deren Internetseiten.

Foto: © pixabay.com / Visualisierung: © Sparkasse Freiburg