Sprungbrett auf die Bühne: IKF lockt zur Messe Freiburg 4Event | 11.01.2023 | Erika Weisser

(von o.l. im Uhrzeigersinn)Comedian Skotty, die Vokalband „Anders“, das Duo Mimikry, Sängerin Maria Mazzotta, Klavierkabarettistin Anne Folger, Wheel-Performer Mikail Karahan

An den vier Tagen, die Ende Januar in den Messehallen immer für die Internationale Kulturbörse Freiburg (IKF) reserviert sind, blieb es in den beiden vergangenen Jahren still und dunkel. Heuer, freut sich die neue IKF-Leiterin Karola Mohr, soll dort „endlich wieder richtig was los sein“. Mit Live- Auftritten – auch fürs breite Publikum –, Live-Begegnungen, Live-Specials, Live-Sonderschauen sowie der persönlichen Verleihung des Messe-Preises „Freiburger Leiter“ an Künstler*innen aus den Bereichen Darstellende Kunst, Musik und Straßentheater.

„Direkter Austausch zwischen Bühnenkultur und Publikum ist unerlässlich“, sagt die diplomierte Kultur- und Veranstaltungsmanagerin. Kultur bringe die Menschen in einem Raum non-verbal und emotional zusammen, und das gehe in Online-Formaten so gut wie gar nicht. Für Mohr, die sich in Freiburgs Szene als freiberufliche Organisatorin des Actionprogramms beim ZMF und als feste Mitarbeiterin im Fabrik-Team schon längst einen Namen gemacht hat, ist die 35. Auflage dieser größten Fachmesse für Bühnenproduktionen, Musik und Events im deutschsprachigen Raum eine Premiere: Seit September ist sie als neue IKF-Chefin zuständig für deren vielgestaltige Abläufe. „Gemeinsam mit den Künstler*innen freuen wir uns sehr, dass der Austausch nun wieder persönlich möglich sein wird“, sagt Messechef Daniel Strowitzki.

Die IKF, findet Mohr, sei in ihrer Grundkonzeption einzigartig: Sie ist Ort der Information, der Kommunikation und ermöglicht es dem Fachpublikum, in kurzer Zeit einen umfassenden Einblick in neue Produktionen und Angebote zu geben. Für Künstler*innen sei sie die ideale Plattform, um eine Karriere zu starten und den eigenen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. „Hier sprudelt die Kreativität und das Leben, und wir brauchen diese optimistische Grundstimmung in der Branche und in der Gesellschaft.“

Karola Mohr

Karola Mohr koordiniert die IKF

Die 45-Jährige kennt die Kultur-Vermittlungs-Messe schon lange. Und sie schätzt sie sehr. Die IKF, sagt sie, sei bei ihrer Suche nach neuen talentierten Künstler*innen, die für ihre eigenen Programme in Frage kamen, stets eine gute Adresse gewesen. Und es habe auch Kontakt und Austausch mit den bisherigen Organisator*innen gegeben. Die Kulturszene sei zum Glück schließlich „gut vernetzt“. Dennoch ist sie jetzt „schon sehr gespannt darauf, das Ganze erstmals von der anderen Seite her zu erleben“. Sie betrachtet ihre neue Aufgabe „witzigerweise als Traumjob“, der sich nachgerade als „logische Konsequenz“ an ihre selbstständige Tätigkeit in den vergangenen 20 Jahren anschließt. Eine gute Fügung, die sie „vor einem Jahr noch nicht für möglich gehalten“ hätte.

Von ihrer Vorgängerin Susanne Göhner hat die neue Projektmanagerin „ein wohlbestelltes Feld übernommen“: Für die kommende IKF war schon fast alles bestens vorbereitet: Die Ausschreibung für die Aussteller*innen war längst über die Bühne, die Anmeldefrist gerade beendet, die Fachjury, die über die Auswahl der künstlerischen Bewerber*innen für die Live-Programme entscheidet, bereits einberufen. Dazu kam, dass sie die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Team als sehr wertschätzend empfand – und die Unterstützung der Leitung der FWTM als „wirklich toll“.

Die organisatorischen Weichen für den Neuanfang waren also gestellt. Für diese Auflage der IKF konnte Karola Mohr daher noch „keine eigene Handschrift entwickeln“. Darüber wird sie ab Februar nachdenken; sie blicke mit „Vorfreude in die Zukunft“. Und hat gerade auch genug damit zu tun, der 35. IKF den letzten Schliff zu geben.

Immerhin sind mehr als 300 Aussteller*innen aus mehr als 20 Ländern dabei, deren Auftritte koordiniert werden müssen. Außerdem ist sie zuständig für die Liveshowprogramme und die Specials der angemeldeten, vorwiegend in der Kleinkunstbranche angesiedelten Künstler*innen, die sich dem Publikum an drei Tagen auf vier Bühnen präsentieren. Für viele junge Talente bedeutet die IKF „ein Sprungbrett auf die Bühne“.

Drei Abende sind auch für die kulturinteressierte Öffentlichkeit zugänglich: die Eröffnungsgala am 22. Januar mit einem tempo- und abwechslungsreichen, aus Musikkabarett, visueller Comedy, Slam-Poetry, Wheel-Performance und Gesang komponierten Programm; der Abend mit Luksan Wunder und der Abschluss mit „Young & Fresh“ am 25. Januar. Besonders freut sich Karola Mohr auch auf die Verleihung der mit je 1000 Euro dotierten „Freiburger Leiter“, für die je vier Kandidaten aus den Bereichen Darstellende Kunst, Musik und Straßentheater in die engere Auswahl gelangten.

Info

www.kulturboerse-freiburg.de

Die öffentlichen Gigs für alle

22. Januar, 20 Uhr: Eröffnungsgala
23. Januar, 20 Uhr: Luksan Wunder
25. Januar, 20 Uhr: Young & Fresh

Fotos: © IKF, Stefan Lengsfeld , Giulio Rugge, Guido Werner, Thenard Beal,  Juli Richter