Geheimnisvolle Jahreszeit: „Winter“ als Kinderbuch-Tipp Medien | 07.01.2019 | Erika Weisser

„Im Winter hören und singen wir alte Lieder, suchen nach dem Text, immer an denselben Stellen“, schreibt Ulrike Schrimpf im Vorwort zu ihrem Winter-Familienlesebuch.

Sie deutet damit schon an, dass der Winter die beständigste unter den Jahreszeiten ist, dass seine sich seit ewig erscheinenden Zeiten stets wiederholenden Rituale die schnelllebigen Zeitläufe überdauert haben: Wenn wir uns die alten Märchen von der Schneekönigin, von Väterchen Frost oder vom Mädchen mit den Schwefelhölzern erzählen, entdecken wir in den Augen unserer Kinder oder Enkel das gleiche geheimnisvolle Strahlen, das unsere Eltern einst in unseren Gesichtern sahen.

Indessen finden wir nicht nur diese Geschichten in dem von Lisa Manneh geradezu märchenhaft illustrierten (Vor)Lesebuch, in dessen erstem Kapitel es um „Herbststürme und Schneegestöber“ geht – und im letzten um „Schneeglöckchen und erste Sonnenstrahlen“. Wir erfahren auch, was Otfried Preußlers kleine Hexe mit dem Maronimann macht und wie Astrid Lindgrens Polly der Großmutter hilft.

Zudem finden wir Gedichte, Rätsel, Geheimnisse und Lieder – mitsamt den vergessenen Textstellen. Ein schönes Weihnachtsgeschenk.

Winter
Ulrike Schrimpf (Hg.) & Lisa Manneh (Illustr.)
Verlag: Herder 2018
Alter: Familienbuch
Preis: 32 Euro
Seitenzahl: 240