Home » 4Film » Vivace: Eine fröhliche Legende

Vivace: Eine fröhliche Legende 4Film | 26.03.2023 | Erika Weisser

Anne-Sophie Mutter ist ein musikalisches Phänomen: Seit nunmehr 46 Jahren konzertiert die Virtuosin weltweit in allen bedeutenden Musikzentren und prägt die Klassikszene als Solistin, Mentorin und Visionärin.

Nun wird das einstige Wunderkind, das Stardirigent Herbert von Karajan im zarten Alter von 13 Jahren entdeckte, 60 Jahre alt. Für die Freiburger Filmemacherin Sigrid Faltin einer von vielen Gründen, der Ausnahmekünstlerin ein filmisches Porträt zu widmen. Doch wie nähert man sich einer berühmten Frau, die sagt, dass sie Fragen nach ihrem Privatleben nicht schätzt? Einem Menschen, der über sich selbst gesagt hat: „Wenn Sie mich kennenlernen wollen, müssen Sie mich auf der Bühne erleben.“

Die Regisseurin fand einen Ansatz: Davon ausgehend, dass sie mehr über die Künstlerin erfahren könnte, wenn sie sie ins Gespräch mit einigen ihr vertrauten oder für sie spannende Menschen bringt, fragte Faltin bei Mutter an, wen sie sich als Gesprächspartner vorstellen könne. Das war im Sommer 2015, als die Violinistin zu einem Konzert in Freiburg war. Und deren spontane Antwort lautete: Roger Federer. Als sie im Herbst dann gerade Kontakt zu dem Tennisspieler aufnehmen wollte, kam Mutters Absage.

Drei Jahre später machte sie einen zweiten Anlauf. Und bekam außer der Zusage, dass die beiden es noch einmal miteinander versuchen könnten, eine weitere Wunschliste mit Gesprächspartnern: den New Yorker Magier Steve Cohen, den Dirigenten Daniel Barenboim, den legendären Filmkomponisten John Williams, Komponist Jörg Widmann und ihren langjährigen Pianisten Lambert Orkis, „musikalisch my best buddy“.

Es gelang: In Zusammenarbeit mit Mutters Bruder wurden Treffen vereinbart, bei denen sie ihren Wegbegleitern erzählt, warum sie sich mit Hochleistungssportlern identifiziert, wie sie zu ihrenKonzertroben gekommen ist, und warum sie bedauert, mit dem Klavierspielen aufgehört zu haben. Sie spricht über den frühen Tod ihres Mannes, ihr Leben als alleinerziehende Mutter und den Drahtseilakt, all das mit ihrer atemberaubenden Weltkarriere als professionelle Musikerin in Einklang zu bringen.

Premiere: Dienstag, 28. März,17.50 Uhr, Harmonie-Kino Freiburg, Anne-Sophie Mutter ist live zugeschaltet. Filmgespräch mit Sigrid Faltin: Sonntag, 2. April, 18 Uhr, im Friedrichsbau-Kino.