Buch-Tipp: Und nichts mehr wurde, wie es war… – Mit Einsteins Empfehlung 4Literatur & Kolumnen | 05.07.2025 | Erika Weisser

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Sein politischer Instinkt half ihm zu überleben“, schreibt der Freiburger Rechtsanwalt und Kommunalpolitiker Michael Moos über seinen Vater. Zudem die Unterstützung eines gar nicht so entfernten Verwandten: Albert Einstein. 1933, als der 20-jährige Alfred Moos nach dem erzwungenen Abbruch seines Jura-Studiums Nazi-Deutschland in Richtung London verließ, bescheinigte der weltberühmte Physiker seinem Ulmer Großcousin in einem Schreiben an das britische Innenministerium Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit.

Trotz restriktiver Einwanderungspolitik erhielt der als Jude und Mitglied der „Roten Studentengruppe“ verfolgte Moos einen britischen Fremdenpass. Und es gelang ihm, eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren und seine spätere Ehefrau Erna Adler zu sich zu holen. Und zwei Jahre später – wieder mit Einsteins Empfehlung – nach Palästina auszuwandern. Dort engagierte er sich antifaschistisch, 1947 kam Sohn Michael zur Welt, 1953 kehrte die Familie nach Ulm zurück. Michael Moos jetzt vorgelegtes Buch gibt nicht nur persönliche Einblicke in eine Verfolgungs-, Leid- und Widerstandsgeschichte, sondern auch in 30 Jahre linker Kommunalpolitik in Freiburg.

Am Mittwoch, 9. Juli, 19.30 Uhr, bringt er es zur Lesung ins Literaturhaus Freiburg.

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Und nichts mehr wurde, wie es war…
von Michael Moos
Verlag: Klemm + Oelschläger, 2025,
164 Seiten, Broschur
Preis: 19,80 Euro