Buchrezi: Für immer – Die Relativität der Zeit 4Literatur & Kolumnen | 28.02.2025 | Erika Weisser

Norwegen ist das Gastland der Leipziger Buchmesse im März. Dort wird neben vielen Autorinnen-Kollegen auch Maja Lunde zu Gast sein. Nicht nur mit ihren berühmten Büchern des „Klima-Quartetts“, im Gepäck hat sie auch ihren neuen Roman „Für immer“, dessen Übersetzung im Januar erschienen ist.
Darin thematisiert sie den uralten Menschheitstraum von der Unsterblichkeit auf ganz eigenwillige Weise. Dabei verknüpft sie allmählich die Leben dreier anfangs völlig unabhängiger Protagonistinnen miteinander – deren familiäre und freundschaftliche Umfelder inklusive.
Bei Jenny beginnt es mit heftigem Bauchzwicken während der Winterferien. Sechs Monate später weiß sie, dass ihr wegen einer unheilbaren Krankheit nur noch wenig Zeit bleibt. Rentnerin Margo will nach dem Verkauf ihres Hauses unbeschwert reisen, ihr Mann Otto verbringt seine Zeit aber lieber mit seinen Balkonpflanzen. Und Krankenschwester Eva läuft bei jeder Geburt, bei der sie assistiert, die Zeit davon.
Doch an einem Sommertag bleibt die Zeit stehen. Kein Mensch wird mehr geboren, keiner stirbt, Urlaube haben kein Ende, nur die Pflanzen wachsen weiter, die Natur verändert sich jahreszeitengemäß. Und das Gefühl, beschenkt worden zu sein, wandelt sich in Verzweiflung.
Für immer
von Maja Lunde
Übersetzung: Ursel Allenstein
Verlag: btb 2025
320 Seiten, Hardcover
Preis: 25 Euro