Das „bierernste“ chilli-Horoskop: Die Olympia-Edition von Hobby-Astronaut Philip Thomas 4Literatur & Kolumnen | 08.08.2024 | Philip Thomas

Horoskop

Vor lauter Olympia sieht chilli-Orakel Philip Thomas schon Sterne. Nach mehr oder weniger fokussiertem Studium der Himmelskörper verrät er, was in Paris so passiert.

Widder-1

Boxen ist olympisch. Karate und Taekwondo auch. Aber Kickboxen nicht?! Dabei ist doch sogar Skateboardfahren und Breakdance Teil der Spiele. Früher übrigens ebenfalls im Programm: Tauziehen (1900 bis 1920), Motorboot-Rennen (1908), Keulentanz (1904 und 1932) und Taubenschießen (1900 mit lebenden Tieren, 1908 bis 1924 mit Tontauben).

Stier-1

Kein großes Event ohne freiwillige Helfer: Mehr als 300.000 Menschen hatten sich beworben, um im Sommer als sogenannte Volunteers bei Olympia zu sein. Rund 45.000 davon dürfen nun in Paris aushelfen. Dir war das zu teuer. Erstattet werden nämlich nur Fahrkosten und Verpflegung. Hotelkosten von durchschnittlich 1000 Euro pro Nacht dürfen die Helfer selber berappen.

Zwilling-1

Leider musst du lernen: Der olympische Fackellauf ist eine Erfindung der Olympischen Spiele 1936 in Berlin und war in der Antike wohl nicht bekannt. Zur Sicherheit gibt‘s übrigens gleich mehrere Fackeln im Tross. Und geht die Flamme trotzdem aus, tuts auch mal das neumodische Feuerzeug eines Helfers. So geschehen 1976 beim Fackellauf ins kanadische Montreal.

Krebs-2

Apropos Helfer. Ohne Volunteers wären Großevents wie die Olympischen Spiele in Paris, die Fußballeuropameisterschaft in Deutschland oder der Frühjahrsputz in deiner Bude nicht möglich. Aber manche Helfer sind weniger nützlicher als andere – die Schwimmwettbewerbe bei Olympia leisten sich Rettungsschwimmer.

Loewe-1

Die Olympischen Spiele sind nichts für dich. Sport ist dir zu anstrengend. Wenn Faulenzen eine olympische Disziplin wäre, würdest du den vierten Platz machen. Moment? Nur den Vierten? Klar! Damit sparst du dir schließlich den beschwerlichen Gang aufs Treppchen.

Was zum Angeben für die Werbepause: Die ersten Olympischen Spiele fanden im 8. Jahrhundert vor Christus statt und wurden größtenteils nackt ausgetragen. Die ersten Spiele der Neuzeit wurden 1896 in Griechenland ausgefochten. Das heutige Olympia-Logo mit den fünf Ringen, die fünf Kontinente der Erde darstellen, entstand 1913 durch den Franzosen Pierre de Coubertin.

Waage-1

Olympiasieger Dieter Baumann weiß bis heute nicht, wie Doping-Substanzen 1992 in seine Zahnpasta gekommen sein sollen. In Tokio „2020“ gab es einen ähnlichen Zwischenfall: Der japanische Kajakfahrer Yasuhiro Suzuki mischte einem Teamkollegen vor der Qualifikation ein Dopingmittel ins Getränk. Der Übeltäter gestand und wurde acht Jahre gesperrt.

Was die Athleten können, könntest du auch? 1984 verletzte sich die Puerto-Ricanerin Madeline de Jesus beim ersten Leichtathletik-Wettbewerb. Um die Teamleistung nicht zu gefährden, schickte sie kurzerhand ihre bis dato zuschauende Zwillingsschwester Margaret ins Rennen. Der Austausch blieb zunächst unentdeckt und Margaret schaffte die Qualifikation.

Schuetze-1

Was ist eigentlich eine olympische Medaille wert? Nach Metallpreis kostet eine Siegermedaille aktuell mindestens 700 Euro. Die teuerste Medaille ist dem Leichtathleten Jesse Owens zuzuordnen: Der schwarze Sprinter gewann 1936 in Berlin viermal Gold. Bei einer Versteigerung im Jahr 2013 kam die letzte verbleibende Medaille für 1,4 Millionen Dollar unter den Hammer.

Steinbock-1

Wann hast du eigentlich das letzte Mal dein Handtuch gewechselt? Und benutzt du für Körper und Gesicht eigentlich dasselbe? Das ist wenig hygienisch, aber immerhin wassersparend. Du bist schließlich kein Athlet: Während der Olympischen Spiele 2012 in London verbrauchte das Olympische Dorf in zwei Wochen 165.000 saubere Handtücher.

Wassermann-1

Spitzensportler haben Bock. Denn bei den Sommerspielen in Paris gibt es wieder kostenlose Kondome. Insgesamt 300.000 Präservative stehen im Olympischen Dorf zur Verfügung. Bei erwarteten knapp 10.500 Athletinnen und Athleten sind das rund 29 Gummis pro Nase. Sportlich, sportlich.

Fallen die Freiwasserwettbewerbe bei den Olympischen Spielen in selbiges? Das Wasser in Paris ist zum Redaktionsschluss zu stark verdreckt. 1,4 Milliarden Euro hatte Frankreich investiert, um zahlreiche Haushalte der Hauptstadt an die Kanalisation anzuschließen und ein Rücklaufbecken zu bauen, damit Regenwasser die Systeme nicht weiter überflutet.

Foto: © Fotolia