Hyped nach dem Stillstand: Band Triaz veröffentlicht ihr zweites Album 4Musik | 07.05.2022 | Till Neumann

Florine Puluj und ihrer Band Eingäng, aber komplex: der Sound von Florine Puluj und ihrer Band

Jazz, Pop und Klassik treffen bei Triaz aufeinander. Soeben hat die Freiburger Band ihr zweites Album „Silent Tears“ veröffentlicht. Für Sängerin Florine Puluj ist das auch das Ende einer Durststrecke. Mit der Platte brechen sie auch mal Konventionen.

„Wir sind hyped“, sagt Florine Puluj. Ihr Album ist da, gerade haben sie ihr Releasekonzert im Jazzhaus gespielt. Ziemlich krasser Stillstand sei wegen Corona gewesen. Mit der Platte gehe es nun endlich weiter. 

Eingäng, aber komplex

Die ersten SinglesShadows in Verdon“ und „Fly High“ unterstreichen, dass sie der Formel ihres Debütalbums „Bring me Everything“ (2019) treu bleiben: Eingängige Melodien treffen auf komplexe Arrangements. Fein produzierte, meist tiefenentspannte Beats bilden den Teppich, der die Sängerin schweben lässt. Ihre samtige Stimme ist das prägende Element der Kombo. 

Als Geschichtenerzählerin sieht sich die 28-Jährige. Ihre Hörer·innen möchte sie mit Gitarrist Thomas Schmeer, Christian Kube (Klavier), Bernd Heitzler (Kontrabass) und Julian Erhardt am Schlagzeug mit auf eine Reise nehmen. Wer in den Triaz-Zug einsteigt, sollte Zeit mitbringen: Der Album-Opener „Silent Tears“ geht 9.23 Minuten. Viel zu entdecken gibt es da dank raffinierter Wendungen. Gewagt sei die Länge, sagt Puluj. Aber: „Das ist die Musik, die wir sind.“ Kreativ und grenzenlos sei ihr Ansatz. Und das zeige sich gerade in „Silent Tears“. 

„Unser krassester Song“

Im Song geht es um Flucht und Europa. „Das Thema ist super wichtig“, sagt Puluj. Daran komme man nicht vorbei. Die Skizze zum Lied ist schon einige Jahre alt. Erst jetzt hätten sie es geschafft, ihn umzusetzen. „Unser krassester Song bisher“, sagt Puluj. Advanced Pop nennen Triaz den Stilmix. Der Bandname steht für einen Dreiklang, die Einflüsse sind aber zahlreicher. Auch Rockiges ist rauszuhören. 

Das Booking ist schwieriger als noch 2019, berichtet Puluj. Gerne würden sie auch auf größeren Festivals und in renommierten Clubs spielen: „Die haben uns noch nicht so auf dem Schirm, aber wir sind sicher, das Niveau zu haben.“ Ihr Song „Undercover-Love“ lief im Deutschlandfunk in der Rotation. Ihre Stärke sehen sie aber vor allem live: „Wir können eine wahnsinnig krasse Stimmung aufbauen“, sagt Puluj. Etwas Vergleichbares gebe es nicht.

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Foto: © Amina Mosley

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