chilli-Alben des Jahres: „Montage“ von Anda Morts 4Musik | 04.02.2025 | David Pister

Leere Flaschen, die Welt nicht verstehen, dagegen sein. Irgendwo dazwischen schrammelt Anda Morts aka Andreas Schneider auf seiner Gitarre und grölt zärtlich (falls das geht) eingängige Texte ins Mikro. Seine Musik trifft den Zeitgeist der Mittzwanziger oder derer, die sich unabhängig von ihrem Alter an dem Punkt befinden, wo man seinen Platz im Leben sucht.
Wer bei Anda Morts nach aggressivem Punk sucht, wird scheitern. Der Geist des Punks lebt in der Roheit der Tracks. Einfach gebaute Songs, mal ein Gitarrensolo wenn es hochkommt. In den Zeilen transportiert Schneider seine Kritik: gegen Kaviar-essende Hobby-Protestler aus gutem Haus, den Winter und natürlich – sonst wäre es ja kein Punk – die Polizei. „Für die Zeilen gibt’s kein Grund. Ich mag die Cops nicht, ja na und?“ – heißt es etwa im Titel „Schweinerock“. Herrlich unaufgeregt und irgendwie komisch.
Der stumpfe Humor zieht sich durch die EP: „Ich trink’ am allerliebsten draußen, weil drinnen trinken scheiße ist.“ (Sommer). Stimmt. Punkt. Das Schnörkellose, das Raue macht Anda Morts aus. Und, ja, jetzt muss auch das Wort fallen, das in der Kunst gefürchtet ist, aber einfach passt: Anda Morts ist verdammt authentisch. Zumindest klingt er so.
Anda Morts
Montage (EP)
Alternative/Indie, Punk