Bloss keine Jogginghose – So gelingt das Jobinterview per Internet Job & Karriere | 26.04.2020 | Till Neumann

Jogginghose

Firmen setzen neben Bewerbungsgesprächen auch auf Videochats. Zum Beispiel, um Bewerbende der Teamleitung vorzustellen. Oder als Erstgespräch vor der Einladung in die Firma. Das geht schnell und kosteneffizient. Jobsuchende sollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen, warnt der Recruiting-Dienstleister IQB Career Services.

Auf das Outfit kommt es an
Die Grundregel: Ein Vorstellungsgespräch per Videotelefonie sollte so sorgfältig vorbereitet werden wie ein Präsenztermin. Das gilt auch für das Outfit. „Manche Kandidatinnen und Kandidaten denken, dass es ausreicht, wenn sie sich am Oberkörper gut kleiden“, sagt Susanne Glück, Geschäftsführerin von IQB Career Services. Ihr Rat lautet jedoch: „Das komplette Outfit muss passen.“ Denn das Gespräch könne sich unvorhersehbar entwickeln. „Vielleicht fängt die Sonne mitten im Gespräch an zu blenden und die Bewerbenden müssen aufstehen und die Jalousien dimmen.“ Dann sei es unpassend, wenn die Jogginghose ins Blickfeld gerät.

Die Technik auf Herz und Nieren prüfen
Ein Headset nutzen, in eine gute Webcam investieren und auf die Klangqualität achten, damit die anderen kein Echo hören. Wer seine Technik vor dem Termin geprüft hat, führt das Gespräch entspannter. Wenn doch eine Panne passiert, ist das kein Grund zur Verunsicherung. Ruhig und besonnen bleiben, sich erklären und das Problem beheben. Das kann im besten Fall sogar Pluspunkte geben. „Im Grunde ist das Vorstellungsgespräch per Internet eine erste wichtige Arbeitsprobe. Hier können Sie zeigen, wie gut Sie sich auf ungewohnte Situationen vorbereiten und ob sie die nötige Ernsthaftigkeit mitbringen“, sagt Glück.

Nicht ablenken lassen
Vor dem Bewerbungsgespräch empfiehlt sich ein kurzer Umgebungs-Check: Ist gesichert, dass das Gespräch ungestört geführt werden kann? Können weder Kind noch Mitbewohner durchs Bild? Wie sieht der Hintergrund aus? Nicht zu unruhig und nicht zu privat? Das Internet-Interview kann auch dazu verführen, Dokumente und Stichpunkte neben den Bildschirm zu hängen oder auf den Tisch zu legen. Susanne Glück rät zur Vorsicht: „Anstatt Sicherheit zu geben, können Zettel neben dem Computer beim Vorstellungsgespräch ablenken. Wer zu oft darauf schaut, spricht nicht mehr frei.“ Möchten Bewerberinnen und Bewerber  darüber hinaus während des Gesprächs Notizen festhalten, sollten sie das handschriftlich tun. Das sei optimal für ein konzentriertes und ruhiges Gespräch.

Foto: © Mike/Unsplash