Gut in Form! – Ausbildung zum Metallbauer Jobstarter | 18.10.2024 | f79

Metallbauerin Schweißen, nieten, schrauben, schleifen – Metallbauer konstruieren und gestalten Stahl und andere Metalle.

Nach der Schule eine Ausbildung als Metallbauer*in zu machen, klingt für viele wenig attraktiv. Dabei sind die Entwicklungschancen gerade in den Handwerksberufen vergleichsweise gut. Doch was macht den Beruf des Metallbauers eigentlich aus?

Was ein Metallbauer macht, hängt von der Fachrichtung ab, die man gewählt hat. Für die Ausbildung wählt man aus drei unterschiedlichen Fachrichtungen aus:

• Konstruktionstechnik

• Metallgestaltung

• Nutzfahrzeugbau

Die Fachrichtung Konstruktionstechnik befasst sich mit der Fertigung von Konstruktionen aus Stahl und anderen Metallen. Das können Tore, Fensterrahmen oder Schutzgitter sein. Dafür werden Einzelbauteile hergestellt, die durch Schweißen, Nieten oder Schrauben zusammengesetzt werden.

Die Fachrichtung Metallgestaltung ist gestalterischer orientiert, aber auch hier dreht sich alles um Metall. Gebaut werden beispielsweise dekorative Bauteile, wie Kerzenleuchter, Gitter, Geländer, Metalleinfassungen und -verzierungen. Die Bauteile werden anschließend auf unterschiedlichen Materialien, wie Naturstein, Beton oder Mauerwerk befestigt.

Wer sich für Nutzfahrzeuge interessiert, ist in der Fachrichtung Nutzfahrzeuge gut aufgehoben. An Kränen, Traktoren, Baggern und anderen Fahrzeugen werden Einbauten vorgenommen, Rahmen und Aufbauten erstellt und Fahrzeuge umgerüstet.

Wie sieht der Berufsalltag als Metallbauer*IN aus?

Egal für welche Fachrichtung man sich als Metallbauer entscheidet, der Arbeitstag ist handwerklich geprägt. Mit verschiedenen Werkzeugen wird das Metall bearbeitet und Bauteile hergestellt. Vorrangig arbeiten Metallbauer in einer Werkstatt, in der alle benötigten Maschinen und Werkzeuge zur Verfügung stehen. Metall ist ein schweres Material. Dadurch ist die Arbeit auch körperlich anstrengend. Natürlich nehmen die Maschinen und automatischen Werkzeuge heutzutage viel Anstrengung ab.

Nicht selten arbeitet ein Metallbauer nach Kundenwünschen. Von den Fensterrahmen in privaten Haushalten bis hin zur Metallkonstruktion ganzer Hallen ist alles dabei. Auch die Konstruktion für eine Garage in einem Einfamilienhaus oder sogar die Stahlfassade für ein Bürogebäude baut der Metallbauer.

Voraussetzungen

Mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken hat man besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle, und welche Arbeitsbedingungen sind in diesem Beruf typisch?

Der Beruf des Metallbauers kann theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss erlernt werden. Die meisten Azubis beginnen die Ausbildung mit einem Hauptschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit Realschulabschluss. Es beginnen kaum Azubis mit (Fach-)Abitur oder ohne Schulabschluss die Ausbildung.

Gute Noten und Kenntnisse in Mathe und Physik zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen zum Beispiel bei der Berechnung von Flächen und Materialbedarf. Auch gute Kenntnisse in Werken können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein, beispielsweise sind sie für den Einsatz von Werkstoffen und Werkzeugen von Vorteil. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass ein großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Metallbauer vorhanden sind. Neben Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein ist in diesem Beruf vor allem handwerklich-technisches Geschick von Vorteil, zum Beispiel beim Nieten, Schrauben und Schweißen. Außerdem helfen eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise in der Ausbildung.

Metallbauer ist ein handwerklicher Beruf, daher ist das Arbeitsumfeld größtenteils eine Werkstatt, beispielsweise in einem Metallbaubetrieb. In der Regel arbeiten Azubis mit Kollegen im Schichtdienst zusammen.

Das Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem, in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich man tätig ist. Metallbauer sind daher nicht nur in Werkstätten, sondern arbeiten auch bei Kunden vor Ort oder auf Baustellen, bei (fast) jeder Witterung. In kleineren Betrieben hat man in der Regel feste Zeiten. Daher sollte man sich genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu einem passt.

Wie viel verdient man als Metallbauer in der Ausbildung?

Als Metallbauer*in erhält man während der Ausbildung eine Vergütung von zirka 785 Euro bis 1000 Euro (1. bis 4. Lehrjahr).

Eine angehender Metallbauerin legt am Ende ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung eine Gesellenprüfung ab. Nach bestandener Prüfung darf sie sich staatlich geprüfte Metallbauerin nennen.

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