Wendiges Wiesel: Schwedische E-Vespa „Vässla“ erreicht Freiburg News & Trends | 28.06.2019 | Till Neumann

Die Vespa im chilli-Test

Alter Schwede. So staunt man bei der ersten Runde mit dem jungen „Vässla 2“. Leise, leicht und kräftig kommt die schwarze E-Vespa daher. Seit Mai stehen zwei davon am Kreativpark in der Lokhalle und können getestet werden.

Auf den ersten Blick sieht man der ­Vespa ihren Batteriebetrieb nicht an. Wer aufsteigt und Gas gibt, staunt nicht schlecht über den lautlosen Flitzer. Auf Power muss man dennoch nicht verzichten: Der nur 60 Kilo schwere Roller beschleunigt mit seinen 1200 Watt ordentlich. Vor allem im Fast-Modus. Angenehmer ist dennoch der Start im Eco-Betrieb. Etwas smoother und akkusparender rollt das wendige Wiesel (Schwedisch: Vässla) mit Bosch-Motor so über den Asphalt.

Die Bedienung ist einfach: Auf dem ­Display sieht man Akkuladestand, gefahrene Kilometer und Geschwindigkeit. Wer im Fast-Modus Gas gibt, erreicht bei vollem Akku bis zu 50 Stundenkilometer. Bei Sonnenschein muss man aber genau draufschauen, um auf dem Display Details zu erkennen. Der Kontrast könnte besser sein. Das fast geräuschlose Blinkersymbol oben links ist fast gar nicht zu erkennen. Der Blinker blieb daher im Test mehrfach unbemerkt an. Gewöhnungssache.

Allgemein gilt: Je voller der Akku, desto schneller das Wiesel. Im Eco-Modus wird nicht nur bei der Beschleunigung gespart. Auch die Höchstgeschwindigkeit ist niedriger: Bei etwa 40 Sachen ist Schluss. Der Reichweite dürfte das dienlich sein. 40 bis 60 Kilometer weit fährt der Vässla laut Hersteller mit einer Akkuladung. Wer Steigungen nimmt, sollte jedoch aufpassen. Im Test springt der Akku bei steiler Straße plötzlich von acht auf null Prozent. Motor aus. Ab jetzt heißt es: schieben.

Den rausnehmbaren Akku aufzuladen, dauert rund sechs Stunden. Die Batterie kann an jede herkömmliche Steckdose gehängt werden. Den Akku auch nur halbleer aufzuladen, schadet nicht, informieren die Vässla-Partner vom „Grünhof“. Das Freiburger Gründerzentrum kooperiert neuerdings mit dem Start-up Vässla, „um grüne Mobilität nach Freiburg zu bringen“, wie Grünhof-Chefin Martina Knittel sagt.

CEO Dan Svensson

Geschäftsführer Dan Svensson in der Freiburger Lokhalle.

Der Nachteil der Wiesel-Batterie: Das Gepäckfach ist damit schon ziemlich voll. Legt man das Vorderradschloss und das Ladegerät dazu, passt nicht viel mehr als eine Packung Milch rein. Eine Gepäckbox hinter den Sitzen soll demnächst mehr Stauraum ermöglichen. Das Design ist schlicht, aber schick. Kleine Wieselpfoten schmücken das schwarze Gefährt. Auf den Sitz passen auch mal zwei Leute.

Fällig werden für die Vespa regulär 2500 Euro. Zuletzt gab’s ein Mai-Angebot für 2250 Euro. Bestellt werden kann ausschließlich online, erklärt Geschäftsführer Dan Svensson, der zum Projektstart in Freiburg war. Seine Firma hat das Gefährt 2018 in Schweden rund 1200 Mal verkauft. Damit ist sie laut Svenson in Schweden Marktführer bei E-Vespas. Seit einigen Wochen versuchen sie es nun auf dem deutschen Markt.

Ein Test in der Süddeutschen Zeitung habe schon viel gebracht, sagt der 41-Jährige. Er hat früher in Freiburg studiert und spricht Deutsch. Sein Ziel: 1200 verkaufte Vässlas in Deutschland 2019. Und er verspricht den Vässla 3 für 2020. Was daran besser wird? „Alles.“

Verlosung

Das chilli Magazin verlost eine einwöchige Testfahrt mit der Vässla-Vespa. Wer Probe fahren will, schickt bis zum 30. Juni eine Mail mit dem Betreff „Vässla“ an die Mail ­redaktion(at)chilli-freiburg.de. Bitte gebt euren vollen Namen an. Mehr zur schwedischen Vespa gibt’s auf www.vassla.de

Fotos: Philip Thomas & Till Neumann