„War total überrascht“: Ausbildungswege der Stadt Freiburg f79 – das Jugendmagazin | 14.09.2019 | Till Neumann

Laptop und Brille

Egal ob Koch, Informatikerin oder Forstwirt. Die Stadt bietet Karrieremöglichkeiten in vielen Bereichen. Beim Tag der Ausbildung am 10. Oktober wird sie diese auf dem Rathausplatz vorstellen. Vorab erzählen zwei Auszubildende dem f79, wie es ihnen bei der Stadt gefällt.

Es kommt immer anders, als man denkt. So jedenfalls lief es bei Lena Schmidt. Die 24-Jährige wollte eigentlich im medizinischen Bereich arbeiten. Über einen Bundesfreiwilligendienst in Denzlingen entdeckte sie aber die Leidenschaft am Organisieren. Da zudem noch Freunde von ihr schon bei der Stadt arbeiten, kam auch Lena auf die Idee, dort anzuklopfen. Die Stelle als angehende Verwaltungsfachangestellte bekam sie prompt. Seit September ist sie Auszubildende bei der Stadt.

Lena Schmidt Verwaltungsfachangestelle

Recherchiert und organisiert: Lena Schmidt wird Verwaltungsfachangestelle.

„Organisieren, nach Plan arbeiten, feste Regeln haben – das liegt mir“, sagt Lena. Genau das kann sie auf ihren Ausbildungsstationen tun. Im Standesamt kümmert sie sich beispielsweise um Registereinträge bei Todesfällen. Im Haupt- und Personalamt jongliert sie mit Zahlen, Daten und Dokumenten. Ob Verwaltung nicht auch trocken sein kann? „Das dachte ich auch“, sagt die Frau aus Vörstetten. Doch das Gegenteil sei der Fall. „Ich war total überrascht.“ Die Vielfalt in ihrem Beruf sei groß.

Die Stadt als Arbeitgeber kann sie nach einem Jahr Ausbildung nur empfehlen: „Es wird einem vieles ermöglicht“, berichtet Lena. Mit den Ausbildungsleiterinnen gebe es viel Kontakt und regelmäßige Treffen auch mit anderen Auszubildenden. Eine Regiokarte und kostenlose Fitnessangebote seien toll.

Davon profitiert auch Isabella Kiefer. Auch wenn sie ganz andere Pfade eingeschlagen hat. Die 25-Jährige wird Erzieherin. Seit zwei Jahren lernt sie den Beruf als Quereinsteigerin. Früher hat sie im kaufmännischen Bereich in einer Apotheke gearbeitet. „Das war immer das Gleiche“, sagt sie heute. Über ein Praktikum in einer Kita merkte sie schnell: Im neuen Beruf ist  Abwechslung garantiert. „Den klassischen Tagesablauf kann man nicht beschreiben, den gibt es nicht“, sagt Isabella. Beim f79-Interview ist sie gerade für drei Wochen in einem Freiburger Hort. Heute wird mit den Kindern unter anderem aus Speckstein Schmuck gemacht.

Isabella Kiefer Erzieherin

Begeistert: Isabella Kiefer wird Erzieherin und erlebt jeden Tag ein neues Abenteuer.

Die meiste Zeit ihrer Ausbildung hat sie im Kindergarten in Munzingen verbracht. Mit rund 70 Mädchen und Jungs arbeitet sie dort und erlebt jeden Tag ein neues Abenteuer. „Wenn ich an einem Tag eine Sonne basteln will, kann ich das machen“, erzählt Isabella. Die größte Herausforderung dabei? „Sich alle Namen zu merken“, sagt die Auszubildende und lacht.

Mit so vielen wuselnden Kindern den Tag zu verbringen, könnte manchen müde machen, nicht aber sie. „Ich finde es nicht anstrengend, man braucht einfach viel Geduld“, verrät sie ihr Geheimrezept für die vierjährige Ausbildung. Wahrscheinlich sind auch jede Menge Improvisationskunst und Fantasie nötig. „Ein paar Striche sind auch schon ein Mandala“, sagt die angehende Erzieherin. Ihr Beruf ist ein Geben und Nehmen. Was sie nicht wisse, lerne sie von den Kleinen. Gerade erst hat ihr einer Häkeln beigebracht.

 Tag der Ausbildung  

Rund 40 Ausbildungsberufe, Studiengänge und Freiwilligendienste stellt die Stadt Freiburg mit ihren Gesellschaften am Donnerstag, 10. Oktober vor. Von 10 bis 16 Uhr können Interessierte auf dem Rathausplatz mit Ausbildern und Auszubildenden oder Studierenden ins Gespräch kommen. An Infoständen können auch praktische Dinge ausprobiert werden.
Für Infogespräche können sich Schülerinnen und Schüler vorab anmelden auf:
www.wirliebenfreiburg.de

Fotos: © Till Neumann