Tandem – in welcher Sprache träumst du?: Zwischen Straßburg und Leipzig Filmstart | 20.10.2024 | Erika Weisser

Tandem

Fanny aus Straßburg und Lena aus Leipzig sind seit einiger Zeit Brieffreundinnen. Und finden, dass es an der Zeit ist, sich persönlich kennenzulernen. Auch wenn es mit der angestrebten zweisprachigen Verständigung noch nicht so ganz klappt.

Die schüchterne Fanny macht den Anfang. Und wird bei ihrer Ankunft in Leipzig von der coolen Lena gleich darüber informiert, dass ihre Mutter überhaupt keinen Bock auf den Besuch der jungen Französin hat. Das löst bei der ohnehin stillen Fanny, die viel schulische Mobbingerfahrung und einen Suizidversuch hinter sich hat, heftige Fluchtgedanken aus. Doch die nach außen so toughe Lena, die bei jeder Demo gegen rechts und Klimakrise dabei ist, zeigt wider Erwarten Verständnis: Auch ihre Welt ist aus den Fugen, ihre Mutter eine haltlose Trinkerin, ihr Opa ein Nazi.

Die beiden in ihrem familiären Umfeld zutiefst verunsicherten Schülerinnen finden in ihren Krisen zueinander, bauen sich gegenseitig auf – trotz erheblicher, mit englischen Modewörtern gespickter französisch-deutscher Sprachverwirrung.  Denn die nötigt zum Hinterfragen und dient so der tatsächlichen Verständigung. Lenas Gegenbesuch in Straßburg schmiedet die beiden noch enger zusammen.

Tandem – in welcher Sprache träumst du?

Frankreich/Deutschland 2024
Regie: Claire Burger 
Mit: Lilith Grasmug,  Josefa Heinsius, Nina Hoss u.a.
Verleih: Port au Prince
Laufzeit: 101 Minuten|Kinostart: 24. Oktober, Kino Friedrichsbau

Foto: Port au Prince