Kino-Rezi: Bolero: Sinfonie der Maschinen Filmtipp | 03.03.2025 | Erika Weisser

Bolero

Von der durch unwegsames Gelände stolpernden Dame sind nur die hochhackigen Schnürstiefel aus feinem Leder zu sehen. Die ganze Erscheinung kommt erst ins Bild, als sie vor einem riesigen Fabrikgebäude auf einen elegant gekleideten Herrn trifft und fragt, was sie „auf dieser Müllkippe“ zu suchen haben.

Er – Maurice Ravel – führt sie in die Halle; der bisher dumpf hörbare Lärm wird lauter, deutlicher. Und rhythmischer. Ravel rühmt gegenüber seiner völlig verständnislosen Besucherin die „rhythmische Sinfonie“ der Maschinen, spricht gar vom „Marsch einer vorwärts schreitenden Zeit“.

Die Maschinenklänge gehen in ein Musikstück über, das die Tänzerin Ida Rubinstein 1928 für ihr nächstes Ballett bei Ravel in Auftrag gab. Und das nach Angaben von Regisseurin Anne Fontaine „alle 15 Minuten irgendwo auf der Welt zu hören“ ist: der Bolero. Die Geschichte seiner Entstehung und die Lebensgeschichte seines Komponisten sind Gegenstand dieses großartigen musikaffinen Films.

Bolero
Frankreich 2023
Regie: Anne Fontaine
Mit: Raphaël Personnaz, Doria Tillier u.a.
Verleih: X Verleih
Laufzeit: 121 Minuten
Start: 6. März 2025

Fotos: © X Verleih