Kino-Rezi: Münter und Kandinsky: Kunst auf Augenhöhe Filmtipp | 13.10.2024 | Erika Weisser

„Gabriele Münter war mehr als Kandinskys Schülerin und Muse“ titelte die NZZ anlässlich der großen Wiener Retrospektive 2023. Das weiß Drehbuchautorin Alice Brauner schon lange: Die Geschichte der Malerin, die zum Expressionismus und der Gruppe der Blauen Reiter gehörte und die ein ganz eigenständiges Werk schuf, ist für sie „symptomatisch für die mangelnde Anerkennung von Frauen in der Kunst“. 

So wird in dem mit viel großartiger Kunst und wunderschöner oberbayrischer Landschaft komponierte Film zwar die wechselhafte Beziehung der beiden thematisiert, doch steht Münter deutlich im Fokus. Wassily Kandinsky wird indessen zur Nebenfigur verdammt; die beiden sind in künstlerischer Hinsicht auf Augenhöhe. Er beginnt im Jahr 1942, mit der Durchsuchung ihres Hauses in Murnau, vo Agenten der Reichskunstkammer nach seiner „entarteten Kunst“ fahnden. Und entwickelt von dort eine Retrospektive auf das längst beendete gemeinsame Leben, das 1901 begann und 13 Jahre dauerte.

Münter und Kandinsky
Deutschland 2024
Regie: Marcus O. Rosenmüller
Mit: Vanessa Loibl, Vladimir Burlakov u.a.  
Verleih: Camino
Laufzeit: 131 Minuten
Kinostart: 14. Oktober 202413

Foto: © Camino Filmverleih