Auf die Größe kommt’s an: So findet man die richtigen Kinderschuhe Neuigkeiten | 03.04.2018 | Tanja Senn

Studien zeigen: Fast 70 Prozent aller Kinder laufen in zu kleinen Schuhen durchs Leben. Dabei sind gerade für die kleinen, noch sehr weichen Kinderfüße passende Schuhe besonders wichtig. Der Freiburger Orthopäde Thomas Schneider verrät, auf was man beim Kauf achten sollte.

Wo Größe 30 draufsteht, ist leider nicht immer Größe 30 drin. Forscher der Universität Wien haben herausgefunden, dass bei Kinderschuhen häufig die angegebene Schuhgröße nicht stimmt. Als Facharzt für Orthopädie sieht Thomas Schneider in seiner Gelenk-Klinik in Gundelfingen, was zu kleine Schuhe anrichten können: „Die Zehen werden gestaucht. Krallenzehen sind die häufige Folge. Außerdem kann ein Spreizfuß entstehen, bei dem das vordere Fußgewölbe flach auf dem Boden liegt.“ Eltern sollten sich daher nicht auf die angegebenen Größen verlassen, sondern sich im Fachgeschäft beraten lassen. Eine weitere Möglichkeit ist, vor dem Kauf eine Schuhschablone anzufertigen, bei der vor dem großen Zeh noch zwei Zentimeter hinzugefügt werden.

Ob Marken- oder Billigschuh macht laut Schneider dabei keinen großen Unterschied. Wichtig sei vielmehr, dass der Schuh dünne Sohlen hat, damit sich der Fuß des Kindes beim Gehen aktiv mit dem Boden auseinandersetzen kann und auch Unebenheiten spürt: „Das fördert die Fußreifung und die Ausbildung der Fußgewölbe.“ Vor allem wenn Kinder gerade laufen lernen, sollte man möglichst ganz auf Schuhe verzichten. Statt sogenannter „Lauflernschuhe“ empfiehlt der Orthopäde Noppensocken.

Für ältere Kinder können auch Barfußschuhe eine gute Alternative sein. Von Flip-Flops hält Schneider hingegen nichts: „Hier müssen sich ständig die Zehen einkrallen, um den Schuh am Fuß zu halten. Das ist nicht günstig für die Fußreifung. Schuhe oder Sandalen, in denen der Fuß einen guten Halt hat, sind wesentlich besser geeignet als Flip-Flops oder Crocs.“

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