Sicher und geborgen: Die Wahl des passenden Geburtsorts 4family | 28.03.2019 | Tanja Senn

Mutter mit Baby

Jede Schwangere steht früher oder später vor der Frage: Wo soll ich entbinden? Dafür gibt es drei Möglichkeiten – zu Hause, in der Klinik oder im Geburtshaus. Jeder Geburtsort hat Vor- und Nachteile. Was am besten zu einem passt, muss jede Frau für sich selbst herausfinden.

Die Klinik – für jeden Notfall gewappnet

In Deutschland sind Kliniken der häufigste Geburtsort. Auch in Freiburg ist die Zahl der Hausgeburten gering: Von den im vergangenen Jahr geborenen 5555 Babys wurden nur 98 zu Hause auf die Welt gebracht. In einer Klinik kann die Mutter darauf vertrauen, dass sie und das Kind medizinisch optimal versorgt sind. Kaiserschnitte, die Versorgung von Frühgeborenen, Saugglocken- oder Zangengeburten sowie Methoden zur Schmerzbehandlung sind hier meist Standard. In vielen Kliniken stehen neben dem Bett auch Wannen für eine Wassergeburt, Gebärhocker, Gymnastikbälle oder Sprossenwand zur Verfügung.

Was Kliniken meist nicht bieten können, ist eine Eins-zu-eins-Betreuung. Zudem arbeiten die Hebammen im Schichtdienst, sodass je nach Dauer der Geburt die werdende Mutter eventuell von mehreren Frauen versorgt wird. Eine Alternative kann eine Klinik mit Beleghebammen sein.

Das Wichtigste – egal, ob Klinik oder Geburtshaus – ist jedoch, dass sich die Mutter hier wohlfühlt. Daher sollte man unbedingt das Angebot der Kliniken wahrnehmen, sich bei den regelmäßigen Infoveranstaltungen einen Eindruck von der Atmosphäre zu verschaffen.

Familie und in der mitte ein Baby

In Familienzimmern können Eltern ihr Baby ganz in Ruhe kennenlernen.

Das Geburtshaus – persönliche Betreuung

Idealerweise bieten Geburtshäuser eine Eins-zu-eins-Betreuung. Die von Hebammen geleiteten Häuser können jedoch in ihren Konzepten stark variieren – genaues Nachfragen ist daher nötig. In vielen Häusern ist das Angebot sehr umfangreich, mit Kursen zur Geburtsvorbereitung bis hin zu Massagen für Kinder und Eltern.

Im Geburtshaus kommen allerdings keine ärztlichen Techniken wie die PDA oder der Kaiserschnitt zum Einsatz. Gibt es Probleme bei der Geburt, um die sich ein Arzt kümmern muss, wird die Mutter in eine Klinik verlegt. Sind schon während der Schwangerschaft Risiken bekannt, empfiehlt sich daher von vornherein die Klinik. Die Entbindungskosten werden oft von den Krankenkassen, zumindest zum Teil, übernommen.

Die Hausgeburt – Sicherheit in den eigenen vier Wänden

Mütter, die eine Hausgeburt planen, sollten sich schon früh um eine Hebamme bemühen. Zum einen gibt es immer weniger Hausgeburts-Hebammen, zum anderen sollte man sich Zeit nehmen, die Geburtshelferin intensiv kennenzulernen. So gelingt die Geburt nicht nur in vertrauter Umgebung, sondern auch mit einem vertrauten Menschen. Die „eigene“ Hebamme nimmt sich Zeit, mit der Frau über Sorgen und Wünsche zu sprechen – so kann die Geburt ganz individuell gestaltet werden. In den eigenen vier Wänden gelingt auch die Bindung zum Kind oftmals besser.

Wie im Geburtshaus gilt aber auch hier: Bei Risikoschwangerschaften sollte die Klinik der Ort der Wahl sein. Auch wenn während der Hausgeburt Komplikationen auftreten, muss die werdende Mutter in ein Krankenhaus verlegt werden. Hebammen sind bestens geschult und gehen dabei kein Risiko ein. Viele Mütter entscheiden sich daher erst beim zweiten Kind für eine Geburt zu Hause: Hier ist das Risiko für Komplikationen geringer als bei Erstgebärenden.

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