Einfach himmlisch: Restaurant „Siebter Himmel“ in Burkheim GASTRO & GUSTO | 05.12.2021 | Liliane Herzberg

Siebter Himmel 300 Jahre altes Gemäuer: Der Siebte Himmel ist innen wie außen ein Schmuckstück.

Einen echten Hingucker haben Stefan Ennser und seine Lebensgefährtin Olea Engelhardt während des zweiten Lockdowns aus dem „Siebten Himmel“ in Burkheim gezaubert. Ganz frisch ist das sanierte Kulturdenkmal seit Ende Oktober wieder geöffnet.

Mitten in der mittelalterlichen Burkheimer Altstadt liegt der Siebte Himmel. 2017 erst hatte das Paar das geschichtsträchtige Haus übernommen. Kaum lief das Hotel-Restaurant, kam die Corona-Pandemie. Viele Gastronomen ächzten während des Lockdowns aufgrund fehlender Umsätze. Ennser aber sah die Schließung als Chance, nahm viel Geld in die Hand und begann mit umfangreichen Umbauarbeiten. Ein bisschen wie ein Zeichen des Himmels sei ihm die ungewollte Auszeit vorgekommen. Sie habe ihm geholfen, in seine Zukunft zu investieren: „Ich habe hier etwas Besonderes“, sagt der 50-Jährige, „davor hatte ich keine Zeit für eine Renovierung, jetzt konnte ich endlich meine Ideen umsetzen und das Original wiederherstellen.

Historie trifft Moderne: Stefan Ennser und Olea Engelhardt setzen im Siebten Himmel kreative, bunte Akzente.

Denn das hat es in sich: Über 300 Jahre alt ist das Gemäuer, das Ennser fleißig renoviert hat. Bereits im Jahre 1706 errichtet, befand sich gegenüber einst die alte Burkheimer Stadtmauer sowie ein Kloster. Die dort lebenden Mönche und Nonnen nutzten den Keller des Gebäudes, um Bier zu brauen und frisches Brot zu backen. Heute ist in diesem Keller das Restaurant des Siebten Himmels. Und in den Räumen darüber, wo einst in kleinen Zellen Klostergäste untergebracht wurden, die eindrucksvoll gestalteten Hotelappartements.

Vergangenheit & Heutiges

Damit ins sanierte Kulturdenkmal Leben einkehrt, haben Ennser und Engelhardt ganz bewusst bei der Gestaltung moderne Kontrapunkte gesetzt. „Wir haben das Restaurant bunt eingerichtet, weil wir das lieben und alles andere langweilig ist“, erklärt der Gastronom die farbenreiche Restaurant-Einrichtung. Zwar ist und bleibt es ein Kellerraum, „aber das ist unser Konzept. Wo können die Gäste sonst in einem urigen, historischen Keller essen?“

Ennser ist nicht neu in der Gastro-Szene, lange Zeit war er Betreiber eines Standes in der Freiburger Markthalle. Für ihn war deshalb klar, dass er auch im Siebten Himmel alles geben muss, um Erfolg zu haben: „Bei uns ist alles authentisch, sogar die Toilettenriegel sind aus Holz von 1700.“

Die historischen Details bleiben dabei aufs sichtbare Gemäuer beschränkt, modernste Technik wartet im Hintergrund. So kann der Siebte Himmel etwa auch als Tagungsraum oder für Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern gemietet werden – der Familienvater hat extra für solche Zwecke eine moderne Multimediaanlage eingebaut. „Wir haben außerdem alles corona-
konform umgebaut, haben eine neue Lüftungs- sowie Partikelfilteranlage, neue Steckdosen und Lampen eingesetzt.“ Seine Gäste sollen sich sicher fühlen, deshalb passen jetzt auch 20 Personen weniger in sein Restaurant, eine Reservierung ist notwendig.

Genießen mit Wohlfühlfaktor

Auch kuschelig ist es jetzt im Siebten Himmel: An grauen Wintertagen schaltet der Gastronom gerne den Kamin ein, zum Essen spielt er sanfte Klaviermusik. Auf seiner Getränkekarte stehen 17 offene Weine vom Kaiserstuhl – Gäste können bei ihm eine Weinprobe machen, ohne dafür von Ortschaft zu Ortschaft pendeln zu müssen. Ansonsten bleibt die Speisekarte schlicht: „Die Leute mögen das einfache Essen bei uns“, sagt der gelernte technische Zeichner Ennser, der heute die Küche seines Restaurants führt. „Einfache Küche“, das ist für ihn eine Mixtur aus bodenständig badischen Gerichten und kreativen Kreationen mit Wild oder Fisch.

Siebter Himmel

Preislich liegt er dabei im Mittelfeld, ein klassischer Flammkuchen etwa kostet zwischen zehn und fünfzehn Euro: „Mir war es wichtig, einen ehrlichen Betrieb mit fairen Löhnen aufzubauen, deshalb ist der Preis auch entsprechend hoch“, bestätigt der Inhaber. Aber seine Produkte seien immer frisch und hausgemacht, dem Personal gehe es gut. Deshalb nehmen die Gäste die Preise des Siebten Himmels auch an: „Das ist ein faires Geben und Nehmen.“

Die vor ihm liegende ruhigere Wintersaison will der erfahrene Gastronom nicht nur nutzen, um sich von dem aufregenden Jahr zu erholen, sondern auch, um weitere spannende Ideen für die Zukunft zu entwickeln. Seinen Gästen will er so einen komfortablen Ort des Innehaltens bieten, und für seine Familie „ist der Siebte Himmel die Zukunft“.

Siebter Himmel Burkheim
Hotel-Restaurant-Stadtgarten
Mittelstadt 3
79235 Vogtsburg-Burkheim
www.siebter-himmel.info
Öffnungszeiten:
Winter (1. Nov. bis 31. März):
Do. bis So.: 17 Uhr bis 22 Uhr

Fotos ©  Stefan Genser