Frisch gestylt: Alte Wache Freiburg hat wieder geöffnet Neuigkeiten | 23.04.2020 | Stella Schewe

In neuem Glanz erstrahlt die Alte Wache in Freiburg, deren Türen jetzt wieder offen sind. Im ersten Quartal wurde das Innere des historischen Gebäudes auf der Südseite des Münsterplatzes komplett renoviert. Die eigentlich für März vorgesehene feierliche Neueröffnung fiel zwar Corona-bedingt ins Wasser – aber jetzt können Weinliebhaber wieder einkaufen und sich beraten lassen. In oder vor der Wache ein Gläschen unter Palmen trinken, ist allerdings noch nicht möglich.

Alles neu in der Alten Wache. 1,2 Millionen Euro haben die Gesellschafter investiert.

„Treffpunkt mit Lifestylecharakter“ soll das Erdgeschoss sein, sagt Geschäftsführerin Alixe Winter. Das Ambiente ist viel edler geworden: Bestellen können die Gäste an einer goldschimmernden halbrunden Theke – die Weine hier liegen im mittleren Preissegment, kosten im Durchschnitt zwischen sieben und acht Euro pro Flasche. Die meisten von ihnen haben jetzt ein einheitliches Etikett mit dem neuen Logo der Alten Wache: einem roten „W“ in historischer Schrift auf weißem Grund, das die Farben des Freiburger Stadtwappens aufgreift. Wer mag, kann sich zum Wein Tapas aus einer Kühlvitrine holen. „Das gab es bei uns bislang nur zur ‚Blauen Stunde’, einem Tapas-Abend“, so Winter. „Es kam aber so gut an, dass wir es ins tägliche Geschäft mit aufnehmen wollten.“

 

Alixe Winter freut sich, dass die Wache zumindest vorsichtig wieder offen hat.

Eine geschwungene Treppe führt hinter der Theke ins Obergeschoss, in die „wahre Schatzkammer“ des Hauses. Hier können rund 70 hochwertige und besondere Weine degustiert werden, aus den Anbaubereichen Kaiserstuhl, Markgräflerland, Breisgau, Tuniberg und Ortenau. Verantwortlich für den Umbau zeichnet das österreichische Architekturbüro „Spitzbart + partners“, das sich auf Wein-Architektur spezialisiert und hier in der Region bereits das Weingut Hiss in Eichstetten umgebaut hat. „’Schee wird’s eh’“, habe Architekt Markus Spitzbart zu ihr gesagt, erzählt Winter, die sich über das neue Ambiente ebenso freut wie über die mit jetzt rund 150 Quadratmetern fast doppelt so große Verkaufsfläche.

Über diese Treppe musst Du geh’n: Im Obergeschoss gibt’s die Spitzenweine.

Die Gesellschafter der Wache, Winzer, Weingüter, Winzergenossenschaften und das Freiburger Rathaus, Investierten 1,2 Millionen Euro. In den Jahren nach der Eröffnung im Juni 1997 sei die Alte Wache auf Zuschüsse ihrer Gesellschafter angewiesen gewesen, erzählt Winter. Doch inzwischen verzeichne sie längst Gewinne, das vergangene Geschäftsjahr sei mit einem Umsatz von knapp zwei Millionen Euro mit Abstand das erfolgreichste gewesen. „In den zurückliegenden 23 Jahren haben wir mehr erreicht, als nur die gute Stube Freiburgs zu sein. Wir sind zu einem Schaufenster der badischen Weine und Weinkultur geworden.“

Ihr Team hat Winter im Zuge der Neueröffnung um drei Mitarbeiterinnen auf jetzt elf aufgestockt. Zu den Gästen zählen Touristen ebenso wie Einheimische – auch ein „Haus der Freiburger“ zu sein, ist ihr wichtig. Jetzt hofft sie, bald wieder in den Regelbetrieb übergehen und Wein ausschenken zu können. „Wir brauchen Gastronomie auf dem Platz, ohne sie geht es nicht. Dann können alle wieder eine kleine Auszeit an einem der schönsten oder gar dem schönsten Platz Freiburgs genießen.“

 

Fotos: © Alte Wache, Spitzbart + partners Architekten, ste