Stehhalbe und Schweinekrustenbraten: Augustiner-Bräu eröffnet Wirtshaus Augustiner Platz GASTRO & GUSTO | 14.10.2025 | Philip Thomas
Bayrische Wirtshauskultur in Baden. Am Augustiner Platz hat die gleichnamige Münchener Brauerei 190 Innen- und 140 Terrassenplätze eröffnet. Aus den Fässern fließt viererlei Bier, die Karte vereint Schmankerl aus süddeutschen Küchen. Auch einen Stehausschank soll es geben.
„Wir wollten schon lange nach Freiburg, das hier war ein Match“, sagt Manuel Zindl und nimmt einen Schluck Bier. Der Gebietsverkaufsleiter der Münchner Augustiner-Brauerei hat es sich im hinteren Teil des Mitte Oktober eröffneten Wirtshauses „Augustiner am Platz“ gemütlich gemacht.
Bis vor wenigen Stunden werkelten in der mit dunklem Holz ausgekleideten Stube noch die Handwerker. Später steigt das sogenannte Soft Opening — schauen, ob die Abläufe stimmen, die Handgriffe sitzen. Bewirtet werden sollen hier neben Tagesgästen und Touristen auch Studierende. „Freiburg ist eine junge Stadt“, sagt der Mann in grüner Trachtenweste.

Wollen „Stehhalbe“ nach Freiburg bringen: (v.l.n.r.): Mischa Steigerwald (Projektentwickler), Wirt Philipp Künzig und Geschäftspartner Mark Antal, Dominik Brandt (Gebietsverkaufsleiter Südwest Augustiner) und Manuel Zindl (Gebietsverkaufsleiter Augustiner)
Die Karte des Lokals mit 190 Innen- und 140 Terrassenplätzen listet einen halben Liter Augustiner Hell aus dem Fass für 4,70 Euro. Die Maß kostet 7,90 Euro. Aus den Hähnen fließen außerdem Edelstoff, Dunkel und Pils. Dazu kommen Weißbier oder alkoholfreie Varianten aus der Flasche. Für Schweinekrustenbraten in Dunkelbiersauce mit Kartoffelknödeln und Krautsalat werden 16,80 Euro fällig. „Jeder soll sich Bier und Braten leisten können“, sagt Projektentwickler Mischa Steigerwald.
Herausgekommen ist ein bayrisch-badisches Wirtshaus: Neben Weißwürsten, Haxen und Zwiebelrostbraten gibt’s badisches Dreierlei mit Lyoner-Wurstsalat und Maultaschen ohne Schnickschnack. „Wir biegen da nicht links oder rechts ab“, betont Steigerwald. Auch vegetarische und vegane Speisen bietet die Küche an.
Wie viel die bayrische Brauerei in den Umbau des Gastraums im Herzen von Freiburg investiert hat, möchte Zindl derweil nicht verraten. Sicher ist: Die älteste noch bestehende Münchner Brauerei betreibt Stuben in Köln, Berlin, Erfurt sowie Dresden und hatte Freiburg schon länger ins Auge gefasst. „Augustiner am Augustinerplatz — das hat natürlich gepasst“, kommentiert Zindl die Entscheidung.

Kleiner Hunger: Auch Snacks hat das Augustiner am Platz auf der Karte.
Zuvor servierte der Italiener Tialini an dieser Stelle Pizza und Pasta. Das neue Gasthaus will auch Stammtische und Kartenspieler willkommen heißen. Dass mit den Münchnern neben Feierling, Ganter und Martinsbräu nun noch ein vierter Brauerei-Ausschank ins Freiburger Stadtzentrum zieht, schreckt Zindl nicht: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“
Die Leitung des täglich geöffneten Lokals hat Philipp Künzig übernommen. Der Wirt leitet auch das mexikanische Restaurant Enchilada. Das 80-köpfige Team für die bayrische Wirtsstube hat er schnell zusammengestellt. „Es ist schön zu sehen, was das hier für eine Strahlkraft hat, das Interesse ist sehr hoch“, kommentiert der Gastronom.
Künzig soll einen Münchner Trend in Freiburg etablieren: „Stehhalbe“ meint Bier, das vor dem Lokal über einen Gassenausschank gezapft wird. „Das boomt gerade in München“, berichtet Brandt. Flaschenbier auf die Hand soll es nicht geben. Die Brauerei sei mit den Anwohnern in Kontakt. Steigerwald sagt: „Wir kennen die Situation am Platz.“
Fotos: © pt










