Tschüss Deutschland: So gelingt ein Ausbildungspraktikum im Ausland Auslandsaufenthalt | 29.03.2023 | Amelie Breitenhuber (dpa)/BZ

Mann mit Koffer spring in die Luft.

Andere Länder und Kulturen kennenlernen, die Welt sehen, Fernweh stillen. Das dürfen bloß Studierende? Falsch. Auch Azubis können im Ausland Erfahrung sammeln. Was bringt das, an wen können sich Interessierte wenden, wie viel Vorlauf braucht das kleine Abenteuer und wie funktioniert’s?

Unter Studierenden sind Auslandsse­mester etabliert und gehören teilweise sogar zum Pflichtprogramm. Aber auch Azubis können während ihrer Ausbildung andere Länder kennenlernen. Denn ob als Schreiner nach Dänemark, als Bierbrauerin nach Schweden oder als Industriekaufmann nach China: Azubis haben die Möglichkeit, in andere Länder und deren Arbeitskultur einzutauchen. Aber wie läuft so ein Auslandsaufenthalt während der Ausbildung ab? Antworten auf wichtige Fragen:

Was bringt mir ein Auslandspraktikum?

Während eines Auslandsaufenthalts können Azubis ihre Fremdsprachenkenntnisse erweitern und beruflich dazulernen. Sie sammeln Erfahrung auf dem internationalen Arbeitsmarkt und müssen ihre Selbstständigkeit und Flexibilität unter Beweis stellen. So verbessern Azubis insgesamt ihre beruflichen Möglichkeiten.

Wie kann so ein Aufenthalt aussehen?

Meist absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein betriebliches Praktikum im Ausland, heißt es von der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA BIBB). In der Regel dauert das Praktikum zwischen drei und acht Wochen. Es sind aber auch längere Aufenthalte möglich. Die Azubis kommen in Jugendherbergen, Mietunterkünften oder bei Gastfamilien unter.

An wen wende ich mich zuerst?

Die Berufsschule oder der Ausbildungsbetrieb ist üblicherweise der erste Ansprechpartner. Wenn diese nicht weiterhelfen können, liefert zum Beispiel auch das Serviceportal
„MeinAuslandspraktikum“ Unterstützung. Laut NA BIBB sind darüber hinaus die Mobilitätsberater des Netzwerks Berufsbildung ohne Grenzen (BoG) zentrale Ansprechpartner. Sie agieren als Brückenbauer, da sie sowohl Azubis und junge Fachkräfte als auch die Betriebe zum Thema Auslandsaufenthalte beraten. Die Beratung ist bei den Industrie- und Handelskammern und den Handwerkskammern angesiedelt.

Mit wie viel Vorlauf muss ich rechnen?

Bewirbt sich ein Auszubildender auf ein Erasmus-Stipendiumin der Praktikumsplatzsuche der Nationalen Agentur beim BIBB, könne es mit demAuslandsaufenthalt tatsächlich sehr schnell gehen. Den Angaben zufolge dauert es dann nur wenige Wochen.

Wenn der Ausbildungsbetrieb oder die Schule einen eigenen Antrag stellen möchten, gibt es hingegen Anmeldefristen. Hier kann es bis zu einem Jahr dauern, bis es dann endlich losgehen kann. Auszubildende und Betriebe können sich von den Mobilitätsberatern des BoG-Netzwerks unterstützen lassen.

Gibt es finanzielle Unterstützung?

Die gute Nachricht: Auszubildende können Zuschüsse für die Reise und Unterkunftskosten vor Ort bekommen. Für Aufenthalte in Ländern der EU kommt zum Beispiel eine Förderung des Programms Erasmus plus infrage. Für Auslandsaufenthalte in Ländern, die Erasmus plus nicht abdeckt, gibt es dann das Förder­programm „AusbildungWeltweit“. Außerdem können Ausbildungsbetriebe, aber auch Kammern, überbetriebliche Ausbildungszentren oder berufliche Schulen Zuschüsse für ihre Aus­zubildenden beantragen. Sofern bereits ein Partnerbetrieb im Ausland gefunden wurde.

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