Film-Tipp: Unter den Sternen von Paris Kinonews | 08.09.2021 | Erika Weisser

Die Hauptdarsteller Christine und der kleine Junge

Tag für Tag und auf immer gleichen Wegen schleppt sich Christine durch Paris. Und sie schleppt etwas mit sich herum. Davon zeugt ihre gebeugte, in weite Mäntel und Schals gehüllte Gestalt. Davon zeugt auch ihr Gesicht, in das sich außer den Spuren ihres Lebens auf der Straße auch Verbitterung eingegraben hat. Und eine tiefe Traurigkeit.

In immer gleichen Routinen bewegt sie sich zwischen ihrem Unterschlupf am Seineufer und dem Essenstreff, der Aufwärmstube, der Sozialstelle. Sie meidet den Kontakt zu anderen Obdachlosen, ist stets allein unterwegs. Auch ihr Versteck in einem Abstellraum der Stadtreinigung bewohnt sie allein. Dort wird sie von einem Straßenkehrer geduldet. Aber nur nachts.

Und eines Nachts steht der schluchzende Suli vor ihr. Ein Flüchtlingskind aus Eritrea, das von seiner Mutter getrennt wurde. Als all ihre Vertreibungsversuche scheitern, nimmt sie sich des Jungen an und findet in ihre Menschlichkeit zurück. Großartig gespielt von Catherine Frot.

Unter den Sternen von Paris
Frankreich 2020
Regie: Claus Drexel
Mit: Catherine Frot, Mahamdou Yaffa u. a.
Verleih: Arsenal
Laufzeit: 84 Minuten
Start: 19. August 2021

Foto: © Arsenal