Finissage mit Filmemacher Kinonews | 24.05.2019 | Erika Weisser

Film Anderswo. Allein durch Afrika

Am Montag, 27. Mai, 18.30 Uhr, gibt es im Kino Friedrichsbau noch einmal die Gelegenheit, Anselm Nathanael Pahnkes Film „Anderswo. Allein durch Afrika“ zu sehen.

Und nicht nur das: Der Geophysiker und Zufalls-Filmemacher wird auch noch einmal selbst da sein, um nach der Vorstellung mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. 

Das hat er in Freiburg bereits zweimal getan: Kurz nach dem Kinostart am 13. Dezember 2018 sprach er in jeweils ausverkauften Sälen über seine strapaziöse, abenteuerliche und beglückende Fahrt durch den riesigen Kontinent. 55000 Kilometer legte er an den 414 Tagen zurück, an denen er unterwegs war – immer und ausschließlich mit dem Fahrrad, das er in so manchem unwegsamen Gebiet in den 15 durquerten Ländern manchmal auch schieben musste. Er hat sich bei dieser Reise selbst gefilmt, beschloss aber erst nach seiner Rückkehr nach Hamburg, aus dem Material einen Film zu machen. Entstanden ist ein sehr persönliches Werk, das viel mehr ist als ein Dokumentarfilm; er lief bundesweit mehrere Wochen und lockte insgesamt mehr als 70000 Zuschauer in die Kinos. 

„Meine große Angst war immer, allein zu reisen“, sagt der 29-Jährige, der schon als Kind begeisterter Radfahrer und viel in der Natur unterwegs war, an einer Stelle. Deshalb ist er ursprünglich auch mit zwei Freunden nach Südafrika geflogen, um dort und in angrenzenden Ländern auf Erkundungstour zu gehen. Deshalb ist ihm, als seine Begleiter in Botswana die Tour abbrechen und sich auf Heimreise begeben mussten, die Entscheidung über sein weiteres Vorgehen auch „ziemlich schwer gefallen“. „Plötzlich stand ich alleine in der Kalahari“, erinnert er sich, „das war schon krass für mich.“ Doch er rang sich durch, überwand seine Angst vor dem Ungewissen und der Einsamkeit und fuhr einfach los. Nach keiner festen Route, einfach immer weiter in Richtung Norden. 

Film Anderswo. Allein durch Afrika

Er fuhr durch einen überraschend hügeligen Kontinent, überquerte Flüsse, erklomm Berge, kämpfte sich – oft mit großem Durst – durch sengend heiße und sandstürmische Wüsten. Er traf auf freundliche, neugierige und hilfsbereite Menschen, die ihm etwa eine kaputte Radspeiche reparierten und ihn mit Trinkwasser und Proviant versorgten. Er wurde aber auch Opfer eines Raubüberfalls. Er wurde mehrmals krank, musste Pausen einlegen, schlief aber dennoch fast immer in seinem Zelt. Das tat er auch in Gegenden, in denen es vor nicht eben ungefährlichen Tieren nur so wimmelte; in einer Aufnahme ist zu sehen, wie ein Nashorn mit offenem Maul nur wenige Meter vor ihm seinen Weg kreuzt. 

Auf andere Bildern sind Zebras, Gnus oder Giraffen aus nächster Nähe zu sehen, auch Elefanten ist er begegnet. Und seltenen Vögeln. Und unglaublichen Landschaftsformationen. Und ungewöhnlichen Pflanzen. Und sanften grünen Tälern. Und glitzernden, lächelnd zum Bade ladenden Seen. Und immer wieder den von der sie umgebenden Natur geprägten Menschen und ihrer Kultur. Entstanden ist eine mitreißende Reisedokumentation, die dem Kinobesucher die immer wieder erstaunliche Vielfalt Afrikas näherbringt und die sehr sehenswert ist.

Fotos: © Anselm Nathaniel Pahnke