Kinotipp: „Vitalina Varela – Wenig Licht im Dunkel“ Kinonews | 09.09.2020 | Erika Weisser

Vitalina Varela Filmausschnitt

Vom legendären Licht Lissabons ist in diesem Film wenig  zu sehen. Die erzählte – und offenbar authentische – Geschichte spielt auch nicht in den sonnengefluteten, von Touristen als malerisch empfundenen Gassen der Altstadtviertel der portugiesischen Hauptstadt.

Sondern in einem der erst in den letzten 40 Jahren entstandenen Quartiere an ihrer Peripherie. Dort, wo Einwanderer aus den ehemaligen afrikanischen Kolonien ihre ärmlichen Behausungen aufgeschlagen haben: in den blinden Flecken der Stadt – den unübersichtlichen Labyrinthen der Bairros de Lata, in die sich kaum jemals jemand verirrt.

Es ist die Geschichte von Vitalina Varela, die ihrem Mann von Cabo Verde nach Portugal folgt – 40 Jahre, nachdem er sie ohne ein Wort verlassen hat. Und die drei Tage nach seinem Begräbnis eintrifft, sich die Spuren ihres Lebens selbst zusammenpuzzeln muss. Eine Geschichte in dunklen Bildern, die wie Gemälde wirken. Ausgezeichnet – mit dem Goldenen Leoparden von Locarno 2019. 

Vitalina Varela
Portugal 2019
Regie: Pedro Costa
Mit: Vitalina Varela, Manuel Tavares Almeida u.a.
Verleih: Grandfilm
Laufzeit: 124 Minuten
Start: 10. September 2020

Foto: © Grandfilm