Monsieur Claude und seine kunterbunte Familie sorgen wieder für heitere Spannung Kinonews | 03.04.2019 | Erika Weisser

Es ist fünf Jahre her, dass der stockkonservative Mon­sieur Claude Verneuil, seine brave Frau Marie, ihre vier eigenwilligen Töchter und deren multikulturelle Ehemänner die Herzen der Kinobesucher eroberten, die im Sommer 2014 zu Millionen in die Kinos strömten.

Und jetzt, da man sich allmählich fragen könnte, was wohl aus den munteren jungen Frauen samt ihren seinerzeit gegen alle elterlichen Widerstände gegründeten Familien geworden ist, kommt die Fortsetzung dieser grandiosen Culture-­Clash-Komödie in die Filmtheater.

Regisseur Philippe de Chauveron schafft es mühelos, an den Fäden der ersten Geschichte anzuknüpfen und sie mit frischen Zutaten überzeugend zu einem neuen Stoff zu verweben. Das gelingt natürlich auch, weil wieder alle Schauspieler, die schon im ersten Film die Hauptrollen spielten, dabei sind und mit unveränderter Spielfreude agieren. Zwar sind sie alle älter und um viele Erfahrungen reicher geworden, wirken gelegentlich gar ein wenig abgeklärt und weise, doch bei den gelegentlichen Großfamilienessen fliegen immer noch die Fetzen.

„Monsieur Claude 2“ setzt bei dem Versprechen an, das die Verneuils ihren Töchtern zu deren Hochzeiten gaben, nämlich, ihren jeweiligen Gegenschwiegereltern einen Besuch abzustatten. Algerien, China, Elfenbeinküste und Israel stehen auf dem Reiseplan – eine Tour de Force für das patriotische Rentnerpaar, das sowohl kulinarischen als auch kulturellen Experimenten lieber aus dem Weg geht. Und so sind sie froh, als sie endlich wieder zu Hause sind und sich in aller Ruhe in einem gemütlichen Großelterndasein mit diversen Ruhestandsaktivitäten einrichten können.

Doch sie haben die Rechnung abermals ohne ihre Töchter gemacht. Denn diese eröffnen ihnen eines Tages, dass sie planen, mit ihren Ehemännern in deren Heimatländer auszuwandern. Und natürlich wollen sie auch ihre Kinder mitnehmen und den Großeltern somit einen Teil ihres Daseinszwecks nehmen. In der zunehmend gespaltenen Gesellschaft Frankreichs, so die Begründung, würden Claudes und Maries Schwiegersöhnen nicht nur in beruflicher Hinsicht immer mehr Steine in den Weg gelegt, außerdem seien sie zunehmend mit immer übleren Diskriminierungen konfrontiert, die nicht länger zu ertragen seien.

Die Verneuils sind sehr zerknirscht. Doch sie sind es nicht lange: Mit fast schon krimineller Energie fassen sie einen tollkühnen Plan, mit dem sie ihre Schwiegersöhne zum Bleiben bewegen wollen. Und damit die Töchter. Und vor allem die Enkel – für die sie sowieso Himmel und Hölle in Bewegung setzen würden. Mehr sei nicht verraten. Außer dass Monsieur Claude auch dieses Mal wieder viel Anlass zum Lachen bietet.

Monsieur Claude 2
Frankreich 2019
Regie: Philippe de Chauveron
Mit: Christian Clavier, Chantal Lauby, Émilie Caen, Noom Diawara u.a.
Verleih: Neue Visionen
Laufzeit: 99 Minuten
Kinostart: 4. April 2019
Premiere: Am 5. April, 20.30 Uhr, kommen die Darsteller Noom Diawara und Émilie Caen zum Filmgespräch ins Kino Harmonie.
Trailer:

Fotos: © Neue Visionen