25 Jahre Fondation Beyeler: Alte und neue Moderne Kunst & Kultur | 25.11.2022 | Erika Weisser

Van gogh champ de ble Klassische Moderne von Van Gogh (Weizenfeld, o.)

Zum Abschluss ihres Jubiläumsjahrs präsentiert die Fondation Beyeler ihre bisher größte Sammlungsausstellung.Bis zum 8. Januar sind rund 100 Gemälde und Skulpturen zu bewundern – von Klassikern der Moderne bis zu Werken der Gegenwartskunst. 

Eigentlich fing die Geschichte vor 70 Jahren an: 1952 benannten Ernst und Hildy Beyeler ihr Buch- und Kunstantiquariat in der Basler Bäumleingasse in Galerie Beyeler um – und legten damit den ideellen Grundstein für das Kunstmuseum, das heute zu den wichtigsten und schönsten der Welt gehört. Regelmäßig organisierten sie Ausstellungen mit moderner Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts und setzten sich hohe Maßstäbe: Nach ihrer Überzeugung sollte Kunst Bestand haben, sollte immer aufs Neue begeistern, sich aber auch über einen längeren Zeitraum bewähren. Eine Vorliebe für das nicht allzu Gängige oder leicht Gefällige, sondern eher für schwierige Bilder war dabei schon früh zu erkennen.

Etwa 50 Jahre lang kaufte das Ehepaar neben seiner erfolgreichen Tätigkeit als Galeristen und Kunstvermittler ausgesuchte Werke der klassischen Moderne und trug sie zu einer umfangreichen Sammlung zusammen, darunter Bilder von Van Gogh, Monet, Picasso, Miró oder Rousseau und Skulpturen von Giacometti. 1982 wurde die Sammlung in eine Stiftung überführt und 1989 erstmals als Ganzes in der Öffentlichkeit präsentiert – im Centro de Arte Reina Sofía in Madrid. Mit der dadurch erlangten internationalen Beachtung wurde die Idee geboren, ein eigenes Museum zu bauen. Bei der Suche nach einer geeigneten Stätte wurde Ernst Beyeler in seinem Heimatort Riehen fündig. 

"Artist on a ladder" Kunstwerk

Hyperrealismus der Gegenwart von Hanson (Artist on a ladder, u.)

Es entstand die Fondation Beyeler, die am 18. Oktober 1997 eröffnet wurde und deren Direktor ihr Gründer bis 2003 war. Inzwischen gehört sie zu den am meisten besuchten Kunstmuseen der Schweiz. Das ist den großen, sorgfältig kuratierten und teils spektakulären Ausstellungen von Weltwirkung zu verdanken, die dort immer wieder gezeigt werden. Aber auch der Sammlung, die inzwischen mehr als 400 Werke umfasst. 

In der Sammlungsausstellung zum 25. Jubiläum sind nun davon so viele zu sehen wie noch nie zuvor; darunter sind auch eine Reihe Neuanschaffungen wie „Nuclear Family“ von Marlene Dumas (2013) oder Rachel Whitereads „Poltergeist“ (2020). Als Special Guest ist der US-amerikanische Künstler Duane Hanson mit einigen seiner hyperrealistischen Skulpturen dabei; sie verleihen der ganzen Ausstellung eine besondere Note. 

Info 
Jubiläumsausstellung
30. Oktober 2022 bis 8. Januar 2023
Fondation Beyeler, Riehen/Basel
www.fondationbeyeler.ch

Fotos: © Robert Bayer, Stefan Altenburger