La fille mal gardée – Verqueerte Tanz-Erzählung Kunst & Kultur | 02.06.2022 | Erika Weisser

La fille mal gardee

„La fille mal gardée“ zählt zu den ältesten der heute noch getanzten Ballett-Erzählungen. Sie stammt aus dem späten 18. Jahrhundert und spielt in einem ländlich-bäuerlichen Milieu. Hier soll das lebensfrohe Bauernmädchen Lise mit Alain, dem Sohn eines reichen Winzers, verheiratet werden – ihre ambitionierte Mutter will das so. Doch Lise sucht sich ihre Liebe lieber selbst aus. 

Alain scheint ihr zu weltfremd, zu blutlos. Anders als im Original hat er außerdem das falsche Geschlecht. Lises Herz schlägt nämlich nicht für einen gleichfalls armen Bauernjungen, sondern schon lange für ihre beste Freundin Colette; die beiden Frauen pflegen eine heimliche Liebschaft. Und auch Alain hat eine ganz andere Orientierung. 

So macht Choreograf Jeroen Verbruggen aus dem ein wenig altertümlichen Ballettklassiker einen queeren und skurrilen Tanzabend.

Theater, Basel 
7., 12., 17. & 25. Juni
www.theater-basel.ch

Foto: © Ingo Hoehn