Advantage Avantum: Stuckert Wohnbau AG dreht großes Rad Bauen & Wohnen | 13.09.2018 | Lars Bargmann

Rund 250 Wohnungen sollen noch im Laufe des Jahres fertiggestellt werden, 300 sind derzeit im Bau, 400 weitere in der Planung – bei der Stuckert Wohnbau AG herrscht derzeit volle Auslastung.

Das jüngste Projekt hat sich das Unternehmen auf dem Freiburger Güterbahnhof ins Portfolio gelegt: Auf einem knapp 5000 Quadratmeter großen Grundstück an der Eugen-Martin-Straße werden 75 Wohnungen mit 6500 Quadratmetern und drei Gewerbeeinheiten gebaut.

Die Vermarktung startet Anfang 2019, die Quadratmeterpreise werden wohl knapp über 6000 Euro liegen. Im Sommer 2019 wird der Spaten gestochen, im Winter 2021 werden die Eigentümer einziehen. Den Gestaltungsbeirat hat das architektonisch eigenkreierte Projekt mit dem grünen Innenhof bereits passiert.

Passiert ist auch der Vertrieb des denkmalgeschützten und sehr aufwendig sanierten Maria-Hilf-Saals an der Zasiusstraße in der Wiehre, wo sich 24 neue Eigentümer auf den Bezug im kommenden Frühjahr freuen. Nebenan in der neuen Stadtvilla gibt es von neun noch drei Wohnungen (zwischen 760.000 und 1,04 Millionen Euro), die beiden alten Gesindehäuser hin zur Kirche haben ebenfalls neue Eigentümer gefunden.

Der Bestseller im Stuckert-Programm ist aber die Avantum-Linie, die sich durch günstige Preise bei eingeschränkter Individualisierungsmöglichkeit auszeichnet. Dieser Vorteil (Advantage) kommt an: Von 211 Wohnungen im Emmendinger Neubaugebiet Jägeracker sind 181 verkauft, von 83 in Grenzach im Rohbau bereits 35, in Herbolzheim von 18 im Bau befindlichen Einheiten 9, in denen der Quadratmeter im Schnitt 3400 Euro kostet.

Neue Avantum-Projekte sind schon in Kenzingen (81 Wohnungen, durchschnittlicher Quadratmeterpreis: 3200 Euro), Kollmarsreute (54, 3200 Euro) und Lörrach (49, 4200 Euro) in der Vorbereitung. In Kenzingen wächst derweil das Projekt Seeleben in die Höhe. Ein Haus ist bereits bezugsfertig, die vier anderen sind im Roh- oder schon im Ausbau. Hier zahlen die Erwerber, knapp die Hälfte der 95 Wohneinheiten sind verkauft, im Schnitt 3860 Euro auf den Quadratmeter.

Die größere Schwungkraft des Rades gründet sich auf den Erfolg von Avantum, aber auch auf den Einstieg der beiden Stuckert-Söhne Marc und Claudio in die Geschäftsleitung. Stuckert stockte das Personal in den vergangenen vier Jahren um 8 auf 26 Mitarbeiter auf, um das Aufgabenspektrum abzudecken. „Es kann einen schon erschrecken, wie wenig heutzutage Freiburg im Verhältnis zum Umland unser Tun prägt“, sagt Frece. Es gibt kaum Bauland und das wenige ist teuer.

Auf dem Güterbahn-Areal würde angesichts der Grundstückspreise ein Avantum-Projekt schon rund 5000 Euro auf den Quadratmeter kosten, rechnet Carlos Stuckert vor. Wenn nicht noch 50 Prozent sozialer Mietwohnungsbau erstellt werden müsste. Ab einer Quote von 20 Prozent würden solche Bauvorhaben für einen privaten Bauträger insgesamt unwirtschaftlich. „Es gibt in Freiburg einen deutlichen Widerspruch zwischen Grundstückspreisen und den Anforderungen an die Bauträger auf der einen und dem politischen Willen nach preiswertem Wohnraum auf der anderen Seite“, sagt Frece.

Und nicht nur Claudio Stuckert ist „sehr skeptisch, ob man den neuen Stadtteil Dietenbach mit einer solchen Quote bauen kann“. Preiswerter Wohnungsbau, so Frece, habe bei den vielen kostentreibenden Wünschen an den Stadtteil kaum eine Chance.

Visualisierung: © Stuckert Wohnbau