Falk Pharma will 100 Millionen Euro investieren: Büro Cobe gewinnt Wettbewerb Bauen in Baden | 23.03.2022 | Lars Bargmann

Areal der Falk Pharma GmbH: Holzgebäude mit viel Grünwuchs und offenen Räumen

Neun Architekturbüros hatten sich beim Realisierungswettbewerb für die Bebauung des Areals für die Falk Pharma GmbH gemessen, der klare Sieger kommt aus Kopenhagen, es ist das Büro Cobe. Die Bauherrin ist die Lifa Breisgau GmbH. Und die will nach den Worten der Gesellschafter Carola und Martin Falk rund 100 Millionen Euro auf dem Güterbahnhof investieren.

Rund 8900 Quadratmeter fasst das Grundstück vis-à-vis der historischen Lokhalle, die im Wettbewerb bei der Gestaltung des neuen Firmensitzes auch eine Hauptrolle spielte. „Die Lokhalle ist der Leuchtturm des gesamten Areals, der Siegerentwurf hat deren Industriearchitektur neu interpretiert“, sagte Martin Falk bei der Bekanntgabe vor Journalisten.

Eine vorgestellte rostrote Stahlfassade nimmt die Backsteinfarbe der Lokhalle wieder auf. Auch die Sheddach­form für Photovoltaik-Anlagen und die begrünten Pergolen über der Dachterrasse assoziierten den Charakter und nähmen direkten Bezug zur Lokhalle.

Das größtenteils fünfgeschossige Gebäude ist als eckige Acht in Holz-Hybrid-Bauweise geplant, an der Ecke Eugen-Martin- und Paul-Ehrlich-Straße wird es einen Quartiersplatz geben, zudem zwei weitere Plätze. Und eine große Dachterrasse. Ob auch die für die Öffentlichkeit zugänglich ist, sei noch offen.

Modellansicht eines Neubaus

Das Modellfoto zeigt die nördliche Fassade des Neubaus mit einem Platz, der vor allem Fahrrädern vorbehalten sein soll.

„Einen solchen Qualitätsanspruch erleben wir nicht immer“, lobte Baubürgermeister Martin Haag. Das Gebäude sei „ein Geschenk an die Stadt, eine enorme Bereicherung“, so Jórunn Ragnarsdóttir, Architektin und Vorsitzende des Preisgerichts. Die präzise städtebauliche Setzung, die robusten Gebäudestrukturen und die qualitätsvollen Freiräume würden langfristig das neue Stadtquartier bereichern: „Die Außenwände der Gebäude sind die Innenwände der Stadt.“

„Uns war wichtig, dass die Architektur gut in das wachsende Quartiersumfeld passt und als neuer Baustein vor allem offen sein soll, das heißt zugänglich und einladend für die gesamte Nachbarschaft und Besucher·innen“, erklärten Martin und Carola Falk.

2025 sollen rund 250 Beschäftigte von Falk Pharma und der Falk ­Foundation im neuen Campus arbeiten. 40 Prozent der insgesamt 18.500 Quadratmeter (brutto) werden sie selber nutzen, für den Rest suchen die Falks noch Mieter. Es wird eine Gastronomie geben, Tagungs- und Veranstaltungsräume, in der Tiefgarage Platz für bis zu 300 Autos und sehr viele Fahrradstellplätze, die über eine eigene Abfahrt erreichbar sind.

Den Stammsitz in Hochdorf werde man „früher oder später aufgeben“, sagte Martin Falk. Die Logistik-Bereiche würden in einem Neubau der Losan Pharma GmbH im Gewerbepark Breisgau eingebettet, die auch zur Falk-Gruppe zählt. Der Falk-Konzern setzte im Jahr 2020 rund 438 Millionen Euro um und wies nach Steuern einen Gewinn von gut 84 Millionen Euro aus.

Foto & Visualisierung: © Lifa Breisgau GmbH

Transparenzhinweis: Der Autor ist Eigentümer der Lokhalle auf dem Güterbahnhof.