Ein kostenloses Grundstück: FSB baut rund 75 geförderte Wohnungen am Güterbahnhof Bauen & Wohnen | 14.09.2021 | Lars Bargmann

der Siegerentwurf Durchaus wichtig: der Siegerentwurf

Die Freiburger Stadtbau (FSB) wird bis zu 75 geförderte Mietwohnungen am Güterbahnhof bauen. Den Wettbewerb dafür hat das Freiburger Architekturbüro Melder Binkert Prettner Kerner (mbpk) gewonnen. Da Stadtbau-Geschäftsführer Ralf Klausmann den Bau von Sozialwohnungen immer als „defizitär“ bezeichnet hatte, stellt sich die Frage, ob die FSB mit dem Bauvorhaben ein tiefes Loch in ihre Kasse reißt.

Das knapp 4100 Quadratmeter große Grundstück liegt entlang der Ingeborg-Krummer-Schroth-Straße, grenzt an das Nahwärmekraftwerk auf der einen und ans Kirschner-Wohnbau-Projekt IKS 4 auf der anderen Seite. „Es ist beabsichtigt, das Grundstück im Rahmen des städtebaulichen Vertrags zwischen der Aurelis und der Stadt Freiburg an die Freiburger Stadtbau zu übertragen“, teilt die FSB auf Nachfrage mit. Übertragen meint: Die FSB bekommt das Grundstück für den Bau von Sozialwohnungen und einer Kita kostenlos. Nur so reißt das Vorhaben kein Loch in die Kasse. 

Das Konzept sieht einen teils siebengeschossigen Baukörper an der Ingeborg-Krummer-Schroth-Straße vor, der gemeinsam mit zwei rückwärtigen, fünfgeschossigen Hofhäusern „eine städtebauliche Verbundenheit bildet“, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Zudem gibt es eine, vermutlich von der Stadtverwaltung selbst betriebene, viergruppige Kita über zwei Ebenen des straßenseitigen Langhauses. Die zwischen den Gebäuden liegenden Freiflächen werden sodann als „grünes Zimmer“ charakterisiert und auch von begrünten Fassaden umrahmt. In der vermutlich grauen Tiefgarage können dann Autos und Fahrräder abgestellt werden. „Mit diesem Projekt schaffen wir weiteren, dringend benötigten, bezahlbaren Wohnraum“, sagen die Geschäftsführer Magdalena Szablewska und Klausmann. Die gesamte Wohnfläche wird 4600 Quadratmeter fassen. Die Mieten werden 40 Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen, so Stadtbau-Sprecherin Marion Uerlings. Wie hoch diese sein wird, „können wir erst mit der Vermietung auf Basis der zugrunde liegenden Förderbedingungen und des dann aktuell gültigen Mietspiegels ermitteln“.  

Der Entwurf von mbpk habe die Fachjury vor allem durch die schlüssig ausgearbeiteten Erschließungsstrukturen und Grundrissgestaltungen der einzelnen Wohngebäude überzeugt. „Daraus ergeben sich attraktive Wohnqualitäten für die künftigen Bewohner und Bewohnerinnen“, sagt der Stadtplanungsamtschef und Juryvorsitzende Roland Jerusalem. Mit dem Bau wird die Stadtbau voraussichtlich erste Ende 2023 beginnen. 

Visualisierung: © mbpk Architekten und Stadtplaner GmbH