Gemeinderat in Geberlaune: 8,5 Millionen Euro für 1500 sanierte Quadratmeter Bauen & Wohnen | 26.08.2018 | Lars Bargmann

Der Freiburger Gemeinderat hat tatsächlich der nächsten Kostenexplosion bei der Sanierung des Stube-Areals in St. Georgen um 2,3 auf 8,5 Millionen Euro zugestimmt. Ohne jede Debatte. Bei rund 1500 Quadratmetern Nutzfläche entspricht das einem Quadratmeterpreis von fast 5700 Euro.

Bei rund 1500 Quadratmetern Nutzfläche (davon sind 280 nur Lager oder Speicher) entspricht das einem Quadratmeterpreis von fast 5700 Euro.

Schon seit dem 1. Februar, als die Rathausspitze mit dem damaligen Oberbürgermeister Dieter Salomon, dem damaligen Finanzbürgermeister Otto Neideck und Baubürgermeister Martin Haag den Spatenstich für den Umbau des Stubenareals in St. Georgen zum Kultur- und Vereinshaus gefeiert hatte, steht die Baustelle still.

Die Stadtverwaltung schaufelte die Schuld für die Verzögerung auf die Seite der Baubranche. So habe es überhaupt nur ein Angebot für die Rohbauarbeiten gegeben und das sei deutlich teurer als taxiert. chilli-Recherchen förderten zwei Angebote zutage, die rund 100.000 Euro auseinanderlagen – aber mindestens 43 Prozent über dem von der Stadt kalkulierten Preis. Im Rathaus sprach man hernach von einem „Missverständnis“.

Das chilli hatte bereits im März als erstes Medium berichtet, dass in St. Georgen die Kosten aus dem Ruder laufen – was Liegenschaftsamtschef Bruno Gramich seinerzeit dementiert hatte. Nach einem der Redaktion vorliegenden Bericht eines externen Controllers – datiert auf den 19. Februar – lägen die realistischen Projektkosten an der Blumenstraße bei 8,1 Millionen Euro. Am 24. Juli genehmigte der Gemeinderat nun 8,5 Millionen Euro. In der Drucksache G-18/193 heißt es abschließend: „Trotz des aus den dargestellten Gründen erhöhten Budgets sind alle Projektbeteiligten gehalten, eine wirtschaftliche Vorgehens- und Ausführungsweise weiter zu verfolgen und zu realisieren.“

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