Passion und Können – Haller Architekten Freiburg mit breitem Profil Bauen & Wohnen | 23.02.2020 | Stefan Pawellek

Zeichenplan

Bauen macht Spaß“, sagt Mathias Haller, freier Architekt in Freiburg. Mit seinem achtköpfigen Team, bunt gemischt mit Fachleuten aus Deutschland, Spanien, Frankreich, Polen, Moldawien und Rumänien, betreut er derzeit ein Bauvolumen von gut 15 Millionen Euro.Wie viel Umsatz oder gar Gewinn er mit seiner Arbeit erwirtschaftet, will er nicht sagen – das wisse er gar nicht, lediglich seine Frau und das örtliche Finanzamt hätten da Einblick.

Das Büro bedient die komplette Bandbreite des Bauens: Den Kreativpark in der Freiburger Lokhalle gestaltete er ebenso wie als Kooperationspartner für Sacker Architekten aktuell den Ersatzneubau des Werkstattgebäudes an der neuen Staudinger Gesamtschule, wo Haller auch für die Qualitätsüberwachung verantwortlich ist.

Daneben stehen etwa ein Einfamilienhaus in Merdingen, der Ausbau eines historischen Weinkellers im Kaiserstuhl, eine Lager- und Produktionshalle sowie ein Bürogebäude für die Firma Gerriets, die Sanierung eines Dachgeschosses, die Spechtpassage oder die Sanierung der Synagoge in Freiburg auf der Agenda. Zudem befinden sich in der Planungsphase ein Wohnungsbauprojekt auf dem Lorettoberg und im Freiburger Stadtteil Brühl-Beurbarung, der Umbau der LBBW-Bank in Freiburg, ein Restaurant, ein Gewerbebau und ein Handwerkerhaus jeweils auf dem Güterbahnhofgelände, dazu mehrere der Bauvorhaben unter Denkmalschutz stehend und noch einiges mehr – es gibt wenig, was Haller noch nicht in Angriff genommen hätte.

Architektenteam Lokhalle

Stylisches Büro in der Lokhalle: Mathias Haller (Mitte) und Teile seiner international besetzten Crew.

 

Und so wundert es nicht, dass aus dem Bundesgebiet Anfragen kommen – der Kreativpark interessiert Kollegen in den Niederlanden, Niedersachsen, NRW und in Bayern unter dem Thema: Wie kann man ein Industriedenkmal sinnvoll nutzen und gleichzeitig erhalten?

Bauen macht Haller immer noch Spaß, obwohl besonders in Deutschland immer mehr Normen zu berücksichtigen sind und die Verantwortung auch juristisch hoch ist: Während in anderen Ländern der Architekt nur die Planung übernimmt, die Bauleitung und damit auch die Haftung für Fehler indes bei Dritten liegt, ist dies hier Architektensache. Jedes Gebäude, so die Überzeugung von Hallers Team, strahlt etwas aus, jedes Gebäude, insbesondere Wohnhäuser, sollen den Nutzern Sicherheit, Geborgenheit geben, ein „Daheim und somit letztlich einen Ort zum Glücklichsein“.

Was sein Team gerne mal machen möchte? Eine Garage architektonisch reizvoll zu gestalten, eine Bibliothek zu entwerfen oder Sozialwohnungen in Form eines dörflichen Miteinanders erstellen. Haller selbst würde sich gerne an einem Sakralbau versuchen, hat schon mal Pläne für eine Moschee entwickelt. Wie eine Wohnung, so sein Credo, Geborgenheit und Sicherheit vermitteln soll, muss ein Sakralbau die Idee der Glaubensgemeinschaft rüberbringen. Gebäude als metaphysische Kulminationspunkte: „Bauten erklären, wofür sie stehen.“ 

 

Fotos: © spk, pixabay.com