Strabag setzt Zeichen: Businessmile trotz Corona fast ausverkauft Bauen & Wohnen | 27.08.2020 | Lars Bargmann

Strabag Visualisierung

Viele Marktteilnehmer prophezeien derzeit, dass die Corona-Krise dem Bau und der Vermarktung von Gewerbeimmobilien einen Schlag in die Magengrube verpassen wird.Die Nachrichtenlage bei der Strabag Real Estate GmbH (SRE) sorgt eher für Schmetterlingsgefühle in der Körpergegend: In kurzer Zeit hat die Freiburger Niederlassung mehr als 11.000 Quadratmeter an der Businessmile vermietet.

„Das ist für uns ein großer Tag“, sagte der Freiburger Strabag-Chef Martin Lauble vor der Vertragsunterzeichnung mit dem Freiburger Senkrechtstarter JobRad. Nachdem der Dienstrad-Leasingspezialist erst vor zwei Jahren 7500 Quadratmeter im Milestone 3 angemietet hatte, unterzeichnete Geschäftsführer Ulrich Prediger nun erneut einen Mietvertrag über 8000 Quadratmeter im Milestone 4. „Ohne JobRad wäre unser Masterplan für die Businessmile nie so gut und so schnell aufgegangen“, sagte Lauble.

„Wir können gar nicht so schnell Flächen anmieten wie wir wachsen“, sagte Prediger. Derzeit beschäftigt die im Kinderzimmer gegründete Firma 370 Menschen, bis zu 700 können in den beiden um einen Campus wie Klammern angeordneten Gebäuden Platz finden. Und ein Restaurant. Und ein öffentliches Café. Und Konferenzräume für bis zu 400 Personen – oder auch mal große Kleinkunst.

Insgesamt 240 Millionen Euro investiert

Derzeit ist die Firma auf sechs Standorte im Stadtgebiet verteilt. JobRad hat nun fast ein Drittel der Gesamtfläche von knapp 50.000 Quadratmetern angemietet und investiert nach Angaben von Projektleiter Hermann-Friedrich Meyer selber noch „ein paar Millionen“ in den Ausbau der Gebäude, die eine Goldmedaille der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) anstreben.

Hinter dem vom Freiburger Büro Böwer Eith Murken Vogelsang geplanten Milestone 4 liegt an der Bahnlinie der Milestone 5 c – aus der Feder des Büros Harter + Kanzler in Freiburg. In diesen wird 2022 der Landesbetrieb Bundesbau Baden-Württemberg (BBBW) mit 90 Beschäftigten auf 3500 Quadratmetern – mithin der Hälfte der Gebäudefläche – umsiedeln. Im Juni hatten Lauble und BBBW-Leiter Max Rippel einen 15-jährigen Mietvertrag unterzeichnet. „Der Umzug in diese zentrale Lage ist für uns eine Gelegenheit, vor Ort ein sichtbares Zeichen für intelligentes, nachhaltiges Bauen zu setzen und stärker als interessanter Arbeitgeber in der Region in Erscheinung zu treten“, kommentierte Rippel.

Strabag Modellbild

Businessmile: Die beiden U-förmigen Gebäude neben dem Hochhaus wird JobRad beziehen. So ergibt sich ein attraktiver Campus (Bild oben).

„Freiburg ist für uns aufgrund der Größe ein atypischer Standort, aber die Arbeit der Freiburger macht uns stolz“, so SRE-Geschäftsführer Rainer M. Schäfer. Ende 2022, Anfang 2023 wird das alte Post-Areal fertig sein. Dann wird die Strabag an der Businessmile insgesamt 240 Millionen Euro investiert haben. Dieses Geld wanderte vor allem zur regionalen Handwerkerschaft.

Doch die nächste Aufgabe wartet schon: Wie das Freiburger Stadtmagazin chilli exklusiv berichtet hatte, hat die Strabag das Gelände des insolventen Händlers Südwest-Auto erworben. Wie sich dort die zwei Fußballfelder großen Flächen entwickeln können, das soll ein städtebaulicher Wettbewerb zeigen, der demnächst ausgeschrieben wird. Zudem wird aktuell an der verkehrlichen Erschließung getüftelt. Eine gute Idee hatten Lauble und sein Team aber jetzt schon: Das Projekt hört – in Anspielung an eine berühmte Freifläche – auf den Namen Haid Park.

Visualisierung: Stipan Vukovic für SRE, Foto: © bar