16.400 Euro für einen Quadratmeter – Rathaus legt Immobilienmarktbericht für 2024 vor business im Breisgau | 21.05.2025 | Lars Bargmann

Freiburgs Stadtgarten Freiburgs Stadtgarten: Direkt an der Naherholungsfläche wurde im vergangenen Jahr der wohl höchste Quadratmeterpreis bezahlt.

Für rund 910 Millionen Euro wechselten im vergangenen Jahr Freiburger Immobilien ihre Eigentümer. Das steht im Immobilienmarktbericht 2024, den der städtische Gutachterausschuss jetzt vorgelegt hat. Gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Steigerung um 147 Millionen. 2021 aber wurden in Freiburg 1,25 Milliarden Euro für neue oder gebrauchte Immobilien auf den Tisch geblättert.

Für Baubürgermeister Martin Haag sind die 910 Millionen jedenfalls ein gutes Zeichen: „Es zeigt, dass wieder mehr Bewegung im Markt ist.“ Bewegung für Freiburger Verhältnisse: Im gesamten Stadtgebiet wurden neun Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft. Und nur eine Handvoll für Mehrfamilienhäuser. Immerhin aber fünf mehr als im Vorjahr. Lediglich zwei neue Einfamilienhäuser fanden neue Besitzer.

Aber auch 141 neue Eigentumswohnungen. Auf dem Gebrauchtmarkt wurden 44 Reihenend- oder Doppelhäuser verkauft, 40 freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, 11 Villen und 87 Mehrfamilienhäuser. Für Haag ist die gestiegene Zahl der Verkäufe wertvoller als das Transaktionsvolumen. Insgesamt wertete der Gutachterausschuss unter dem Vorsitz von Hugo W. Sprenker etwa 2000 Kaufverträge aus, etwa drei Viertel betrafen Wohnimmobilien.

In gebrauchten Reihenendhäusern oder Doppelhaushälften (mit im Schnitt 145 Quadratmeter Wohn- und 395 Quadratmetern Grundstück) kostete der Quadratmeter Wohnfläche rund 5080 Euro. In freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern 5270 Euro.

Bei Häusern in Villen in 1A-Lagen rund 7800 Euro. Die „durchschnittliche“ Villa kostete 2,09 Millionen Euro, hat 887 Quadratmeter Grundstück und 276 Wohnfläche. Die teuerste Villa kostete 3,3 Millionen, das günstigste Haus 310.000 Euro.

Die Quadratmeterpreise in Neubauwohnungen lagen erstmals im Schnitt oberhalb von 10.000 Euro. Fast 3000 Euro mehr als 2023. In gebrauchten Wohnungen lagen sie im Schnitt bei 4855 Euro, rund 100 mehr als im Vorjahr. Hier gab es erneut große Unterschiede von Stadtteil zu Stadtteil.

Die teuersten neuen Wohnungen liegen im Stadtteil Neuburg, wo schon die niedrigsten Preise bei knapp 11.000 Euro lagen – und bei einer Wohnung auf 16.400 Euro kletterten. Wer dort – nach Informationen des business im breisgau an der Ludwigstraße mit Blick auf den Stadtgarten und das Münster – einen ordentlichen Esstisch für sechs Personen aufstellt, der stellt den auf 65.000 Euro Grundfläche.

Insgesamt ist der Immobilienmarkt stabil, was auch eine Kernbotschaft im Wohnmarktbericht der Immobiliengesellschaft der Freiburger Sparkasse war. Skeptiker, die während der Corona-Krise von fallenden Preisen gesprochen hatten, wurden von der Realität widerlegt.

„Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass bezahlbarer Wohnraum immer noch eine der größten politischen Herausforderungen ist. Diesem Druck können wir mit unseren neuen Baugebieten entgegenwirken und so den Wohnungsmarkt entlasten“, sagt Haag. Was er nicht sagt: Neue Baugebiete müssen auch im neuen Flächennutzungsplan 2040 debattiert werden. Doch der steckt seit Jahren in der politischen Zwickmühle: Wer möchte jetzt, wo noch nicht einmal der erste Bauabschnitt im neuen Stadtteil Dietenbach in der Vermarktung ist, über andere große Wohnbauflächen diskutieren? 

Foto: © Grauwald Studio