Rothaus will 2030 klimapositiv sein – Staatsbrauerei investiert 40 Millionen Euro business im Breisgau | 31.05.2022 | Lars Bargmann

Brauerei Rothaus Aussenansicht

Die 1791 gegründete Brauerei Rothaus hat sich sehr ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt: Sie will bis 2030 nicht nur klimaneutral sein, sondern sogar klimapositiv. Und nimmt dafür 40 Millionen Euro – aus eigenen Mitteln – in die Hand. Die Einzelheiten der Strategie stellten Rothaus-Vorstand Christian Rasch, der Aufsichtsratsvorsitzende und Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, und Finanzminister Danyal Bayaz unlängst vor.

Das Ziel ist, im gesamten Prozess von der Rohstoffgewinnung bis zur Bierflasche mehr Kohlenstoffdioxid (CO2) einzusparen als zu verbrauchen. „Damit geht Rothaus als Landesunternehmen in einer Vorreiterrolle voran und setzt ein starkes Zeichen, wie nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz Hand in Hand gehen können“, sagte Landwirtschaftsminister Hauk.

Die Brauerei, für die aktuell 240 Menschen arbeiten, wird dafür noch in diesem Jahr eine 9000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen und im kommenden eine anaerobe Kläranlage fertigstellen. Damit spare das Unternehmen jährlich mehr als 100.000 Liter Heizöl und den Ausstoß von 300 Tonnen CO2. Der Fuhrpark wird schon seit vergangenem Jahr umgestellt. Mehr als 25 Diesel-Fahrzeuge und Acht-Tonnen-Stapler werden peu à peu durch Elektroautos ersetzt. Rothaus beziffert den positiven CO2-Effekt dabei auf 500 Tonnen jährlich. 

„Konsequenter Klimaschutz macht ökologisch und ökonomisch Sinn. Das können wir als Industrieland zeigen und so zum Vorbild für andere werden. Rothaus geht diesen Weg und hat die volle Unterstützung des Landes“, kommentierte Bayaz. 

Auch die benötigten Mengen an Malz, Gerste und Glas sollen künftig klimaneutral angebaut und produziert werden. Rothaus strebt an, dass sich alle Zulieferbetriebe regelmäßig zertifizieren lassen, um den Nachweis der Klimaneutralität zu erbringen. Bereits 2020 hat die Brauerei gemeinsam mit der Hochschule Rottenburg eine eigene Treibhausgasbilanz erarbeitet. Und betreibt die größte Holzhackschnitzelanlage im deutschen Brauereiwesen. 

„Das Ziel Klimapositivität ist für uns die logische Konsequenz aus unserem Handeln und aus unserer Verantwortung für die Umwelt. Klimaschutz muss von uns allen aktiv gestaltet werden“, so Rasch. Grund zur Freude haben auch die Biertrinker: Die Preise sollen übers ganze Jahr 2022 stabil bleiben. Die Brauerei setzte 2020 rund 68 Millionen Euro um und wies 8,5 Millionen Euro Gewinn aus. 

Foto: © Brauerei Rothaus