Wie Karies am Zahn – BES Ingenieure mit viel Expertise bei Betonsanierungen Stadtentwicklung | 12.10.2024 | Lars Bargmann

Abgeplatzter Beton

Beton es kommt drauf an, was man draus macht, lautete ein Branchen-Werbespruch aus den 80ern. Nicht erst seit gestern ist klar: Marode Betonbauwerke, vor allem Brücken, haben Milliardenschäden gemacht. Während Brückensanierungen vor allem für Autofahrer schnell sichtbar sind, sind die Schäden in Tiefgaragen nur unter Tage zu besichtigen. Einer der Experten in Sachen Betonsanierungen im Südwesten ist die BES Ingenieure GmbH.

Seit Herbst 2022 führen die Ingenieure Matthias Fischer, Thomas Broghammer und Martin Mohnke die Geschäfte der Firma mit Standorten in Villingen-Schwenningen und Freiburg. Das Terzett kannte sich. Mohnke ist Tragwerksplaner, Fischer Sachverständiger für Betonschäden und -instandhaltungen, Broghammer Architekt und Sachverständiger für Gebäudeschäden.

Wenn es um Betonschäden geht, dann sind meistens Salze schuld. „Salze fressen alles kaputt“, sagt Mohnke beim Redaktionsgespräch. Oft gepaart mit mangelhaften Abdichtungen. Fischer zeigt Fotos von einer Tiefgarage im Münstertal. Wasser dringt ein, stückweise liegt die verrostete Bewehrung frei, es kommt sogar vor, dass der Stahl schon komplett weggefressen wurde. „Salze sind beim Beton wie Karies am Zahn“, sagt Fischer. 

Es kann aber auch Chlorwasser sein, das das insgesamt neunköpfige BES-Team auf den Plan ruft, wie unlängst bei einer Schwimmhalle in einer Schwarzwald-Stadt. Werden die Schäden sichtbar, ist es schon zu spät für Kosmetik. Dann rücken die Beton-Ärzte an, machen eine Anamnese, besorgen sich die statischen Unterlagen des Bauwerks (wenn sie aufzutreiben sind), nehmen Proben, führen Potentialfeldmessungen, betontechnologische Untersuchungen durch. 

Dann folgt das Therapiekonzept. Ihre Maxime: Sanieren statt abreißen und neu bauen. Dann rufen sie zuweilen auch eine Spezialfirma an, die mit 2500 (in Worten: zweitausendfünfhundert) bar Wasserdruck erst einmal den maroden Beton rund um den Stahl wegfegt. Nicht nur der Beton zeigt sich buchstäblich beeindruckt (siehe Videolink).

BES hat sich in sehr kurzer Zeit eine sehr lange Liste an Referenzen erworben. Parkhäuser und Tiefgaragen in Waldshut-Tiengen, Leipzig, Stockach, Furtwangen, Freiburg, Offenburg und Sigmaringen, Brückenbauwerke und Regenüberlaufbecken in Ulm/Neu-Ulm, eine Betonstützwand in Blaustein. Aktuell bereitet das Trio Bauwerksprüfungen an vier Brücken im Streckennetz der Deutschen Bahn vor – wo aufgrund des Verkehrs zuweilen auch nur nachts gearbeitet werden kann.

Beispiel Furtwangen: Die Parkgarage hatte massive Schäden an der Tragkonstruktion. BES erarbeitete ein Instandsetzungskonzept, dann, nach Freigabe durch den Eigentümer, die Instandsetzungsplanung und die Ausschreibung. Zunächst kam das Höchstdruckwasserstrahlen zum Einsatz, dann wurden die abgetragenen Flächen mit neuem Beton oder Instandsetzungsmörtel wieder hergestellt, dann alle Oberflächen mit je nach Bauteil unterschiedlichen Oberflächenschutzsystemen versehen. 

Bei der Sanierung von Tiefgaragen geht es direkt um große Summen. Rund 15.000 Euro, je nach Schädigungsgrad, pro Stellplatz kommen leicht zusammen. Aber abreißen, wenn obendrauf Häuser stehen, könnte noch deutlich teurer werden. Wer solche Summen vermeiden will, sollte mehr als nur ein Auge auf fortlaufende Instandhaltung richten. Das Akronym BES steht übrigens für Beton, Erhalten, Sanieren. 

Arbeiten mit 2500 bar: 
http://bit.ly/chilli_2500bar

Fotos: © Lars Bargmann