SBG bilanziert robust – Starker Start ins neue Jahr Unternehmen | 29.03.2025 | Lars Bargmann

Die Beteiligungsgesellschaft der Sparkasse Freiburg (SBG) hat ihren Gewinn im vergangenen Jahr um 66 Prozent auf 700.000 Euro gesteigert. Vor Zinsen und Steuern fuhr das Team um das Führungsduo Nicolai Gerig und Markus Hildmann ein Ergebnis in Höhe von 1,6 Millionen Euro ein.
Die Gemütslage bei den beiden Geschäftsführern war kurz vor der Bundestagswahl vorsichtig optimistisch. Zwar musste die 1998 gegründete SBG im vergangenen Jahr gleich zwei Insolvenzen verkraften, hat aber schon in den ersten sechs Wochen des laufenden Jahres wieder Beteiligung über rund zwei Millionen Euro gezeichnet. Eine im Bereich Mobilität, eine im Solarbereich. „Wir hatten einen sehr guten Start ins neue Jahr, wissen aber auch, dass es wieder sehr herausfordernd wird“, sagt Gerig. Angesichts der wirtschaftlichen Großwetterlage herrscht auch in der südbadischen Wirtschaft längst nicht überall Sonnenschein. Heißt: Das Risiko bei den Beteiligungen wird peu à peu eher größer als kleiner.
Dennoch haben Hildmann und Gerig 2024 in acht neue Beteiligungen insgesamt 3,5 Millionen Euro investiert. So hielten sie Ende des Jahres 51 Anteile an 38 Unternehmensgruppen mit rund 3600 Beschäftigten – im Wert von rund 45 Millionen Euro. „Unsere Performance der letzten Jahre liegt übrigens deutlich über dem Schnitt vergleichbarer Gesellschaften“, so Hildmann, der bei der Mutter der SBG, der Sparkasse Freiburg, als stellvertretedes Vorstandsmitglied nicht zuletzt für die feinmaschige Vernetzung mit anderen Bereichen der Bank steht: „Die SBG ist ein wichtiges Glied in der Kette, wenn es etwa um Unternehmensnachfolgelösungen oder Verschiebungen auf Gesellschafterebene geht.“ Da zähle gutes Teamwork.
Als stiller Gesellschafter ist die SBG enger an der Entwicklung der Firmen dran als finanzierende Banken. Die zuweilen erst bei einer Bilanzerstellung sehen, wie es der Firma wirklich geht. „Wir kommunizieren in dieser Zeit sehr viel und in kurzen Intervallen mit unseren Gesellschaften, verfolgen teilweise monatlich die Entwicklung“, so Gerig.
Die acht neuen Beteiligungen seien in den Bereichen Software, KI, Marketing und auch im verarbeitenden Gewerbe angesiedelt. Darunter sind auch Start-ups. „Wir bräuchten aber viel mehr Risikokapital in der Region“, sagt Gerig. „Wir haben ein sehr kreatives Ökosystem mit dem Baden Campus, dem Kreativpark, der Universität, den Fraunhofer Gesellschaften und unterschiedlichen Acceleratoren“, so Hildmann. Ohne Venture Capital sei das Potenzial nicht stark genug auszuschöpfen. Die SBG finanziert Frühphasen von Unternehmen, Wachstum oder auch Unternehmensnachfolgen, wo das Fremdkapital allein keine solide Basis darstellt. Und: Sie hat sich nicht nur in der Region einen Namen gemacht: Am Tag des Gesprächs mit dem business-Redakteur kam eine Kapital-Anfrage aus München ins Haus an der Freiburger Predigerstraße. „Darüber“, sagen Gerig und Hildmann, „freuen wir uns, obwohl es außerhalb unseres regionalen Fokus liegt.“