Weltweites Wachstum: Sick AG setzt erstmals mehr als zwei Milliarden Euro um Unternehmen | 20.05.2023 | Philip Thomas

Sick AG: Junge blonde Frau in einem Techniklabor Handarbeit: Die Sick AG beschäftigt weltweit 11.909 Mitarbeiter.

Der Waldkircher Sensor-Spezialist Sick AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Waldkirch erhöhte seinen Umsatz um 11,5 Prozent von 1,96 im Vorjahr auf 2,18 Milliarden Euro. Der Auftragseingang stieg von 2,32 Milliarden Euro auf 2,51 Milliarden Euro (+ 8 Prozent). Der Gewinn sank jedoch um fast 19 Prozent von 202,3 auf 164,6 Millionen Euro.

„2022 hatten wir mit einigen Herausforderungen zu kämpfen“, fasste Sick-Finanzvorstand Markus Vatter zusammen. Wirtschaftlich habe der Konzern den Krieg in der Ukraine, die Energiekrise, Materialengpässe sowie Lieferkettenschwierigkeiten nicht nur wegstecken, sondern sogar wachsen können. „Das ist eine gute Basis für das Jahr 2023“, kommentiert Mats Gökstorp, der Vorstandsvorsitzende.

Im Heimatmarkt Deutschland schraubte Sick den Umsatz auf 365 Millionen Euro (+ 12 Prozent). In Europa, dem Nahen Osten und Afrika konnte der Umsatz um 8 Prozent auf 734 Millionen Euro gesteigert werden und übertraf die prognostizierten Werte. In der Region Asien-Pazifik wuchs Sick um rund 14 Prozent. Den Umsatz dort von 583 Millionen Euro führt die Firma vor allem auf den chinesischen Markt zurück. Das Wachstum in Nord-, Mittel- und Südamerika lag bei rund 13 Prozent und spülte 509 Millionen Euro in die Kasse ein.

Porträt: Markus Vatter

Nach 17 Jahren ist Schluss: Markus Vatter legt sein Amt als Finanzvorstand zum Jahresende nieder. Sein Nachfolger wird Jan-Helmut Eberhardt.

Die Auftragsbücher von Sick sind mit einem Eingang von 2,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,3 Milliarden Euro) voll wie nie. Auch die Zahl der Angestellten stieg weltweit um acht Prozent auf rekordverdächtige 11.909. Knapp die Hälfte davon arbeitet in Baden-Württemberg: 5557 Personen beschäftigt Sick an Standorten in Waldkirch, Freiburg, Buchholz, Reute, Denzlingen, Donaueschingen, Überlingen und Karlsruhe.

In seine Forschungs- und Entwicklungsabteilung steckte das Unternehmen 241 Millionen Euro. Unterm Strich stehen 122 angemeldete Patente, 35 mehr als im Jahr zuvor. Rund jede zweite Neuheit entfällt auf den Bereich Software und Künstliche Intelligenz. Als besondere Neuheit nennt der Konzern einen schnellen, kamerabasierten Codeleser, der in Logistikzentren oder bei der Fluggepäcksortierung eingesetzt werden soll.

Der Gewinn des Unternehmens ging derweil zurück. Vor Steuern und Zinsen strich Sick 164,6 Millionen Euro ein. Das sind fast 19 Prozent weniger als im Jahr zuvor (202,3 Millionen Euro). Grund dafür seien gestiegene Materialpreise (+ 17,3 Prozent) sowie betriebliche Aufwände (+ 32,2 Prozent), etwa Spotmarkt-Einkäufe, gestiegene Transportkosten und zusätzliche Entwicklungsaufwände. „Vor allem die hohen Kosten belasteten die Profitabilität“, konstatierte Gökstorp.

Fotos: © Sick AG