Wildnis, Wein und Wanderwege: Der Tuniberg und seine Nachbarn Freizeit | 25.05.2024 | Reinhold Wagner
Wie eine Insel ragt der Tuniberg etwas mehr als 100 Meter aus der Oberrheinebene in die Höhe. Anders als der Kaiserstuhl ist er kein Vulkan, sondern eine Kalkscholle, bedeckt von einer mächtigen Lössschicht. Das macht ihn zu einem Weinanbaugebiet höchster Güte. Doch auch als Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer ist die Erhebung ein Eldorado.
An seiner Ostflanke reihen sich Waltershofen, Opfingen, Tiengen und Munzingen aneinander, kleine Orte, die mit Raritäten aus Fauna und Flora punkten wie dem Opfinger Bienengarten, aber auch mit Spargel und köstlichen Weinen. Wo ließe sich eine würdigere Festkulisse finden, in der Wein und regionale Spezialitäten so gut munden wie direkt inmitten der Reben? Am besten noch auf einer Anhöhe, von der aus sich die gesamte Umgebung von den Vogesen über den Rhein bis zum Schwarzwald überblicken lässt. Regelmäßig finden Veranstaltungen statt, die das einzigartige Ambiente nutzen, um bei regionalen Speisen und Tropfen gesellig beisammen zu sein: Angefangen beim Tunibergtag an Christi Himmelfahrt über den Pfingstausflug zum Attilafelsen mit abendlichem Pfingstfeuer, Grillspezialitäten und Flammkuchen bis hin zur „längsten Weinprobe“ im Juli und August und dem saisonabschließenden Herbstfeuer im Oktober.
Doch was wären die Winzer vom Tuniberg, wenn sie nicht auch im Umland zu feiern wüssten und ihre Erzeugnisse anpriesen? So gibt es reichlich Gelegenheit zu kulinarischen Begegnungen beim Freiburger Weinfest, gefolgt vom Weinsommer und dem gemeinsam ausgerichteten Weinfest Kaiserstuhl und Tuniberg, bei der Plaza Culinaria auf der Freiburger Messe und nicht zuletzt beim Weihnachtsmarkt.
Ein Blick zum großen Bruder
Am Kaiserstuhl geht man neue Schritte mit der Einführung von „Pinot und Rock“, einem Musikfestival in Breisach, das vom 4. bis 7. Juli nationale und internationale Stars, Kulinarik und Weinkunst verbindet. Gleich mehrfach lädt Ihringen zu Weinkost, Hoffest und Weintagen ein. Und die Haberberghütte in Jechtingen wird in diesem Jahr am 28. April zum Austragungsort für das „Gipfeltreffen der Weine“, das jedes Jahr auf einem anderen Gipfel stattfindet. Über all dem steht großräumig das 70. Jubiläumsjahr der Badischen Weinstraße an, das allein mit über 100 Veranstaltungen entlang der gesamten Strecke 2024 ein Mammutprogramm bietet.
Ausfliegen mit Überblick
Damit die Orientierung am touristisch beliebten Tuniberg-Höhenweg nicht verloren geht, wurden neue Wege-Tafeln aufgestellt und um zusätzliche Hinweise erweitert, die auf ein friedliches Miteinander sowie Umwelt-, Tier- und Pflanzenschutz aufmerksam machen. Ganz aktuell wird der Gedenkstein der Flurbereinigung, die vor 54 Jahren stattfand, von einem Steinmetz zum neuen Glanzstück aufgefrischt und dann an zentraler Stelle in die offene Hütte vor den Attilafelsen gestellt. Von dort aus sollen künftig die Besucher des Tunibergs zum Einstieg in das Wander-, Rad- und Ausflugsparadies bestens informiert und mit Blick auf zehn neu gepflanzte Kirschbäume in den Tag starten. Und können auf Burgunderpfad, Panorama-Rundweg oder Höhenweg weitblickende Impressionen sammeln.
Fotos: © Reinhold Wagner