50 Jahre Blut gespendet: Dauerspender Francis Cuvelier von der Uniklinik geehrt STADTGEPLAUDER | 10.02.2019 | Isabel Barquero

Mit einem Pieks Leben retten, das ist mit einer Blutspende möglich. Francis Cuvelier aus Reute hat das 244 Mal gemacht. Für dieses Engagement wurde der gebürtige Franzose von der Blutspendezentrale des Freiburger Universitätsklinikums geehrt.

Trotz zahlreicher Dauerspender sei so „eine hohe Zahl an Blutspenden durch eine Person extrem selten“, betonte der Leiter Markus Umhau. Seine Lücke zu füllen, wird schwierig. Für jeden entfallenen Dauerspender müssen drei neue Spender nachrücken.

„Blut spenden gehörte für mich seit 1969 zum Alltag. Ich kam als Unteroffizier des französischen Militärs nach Freiburg. Bereits beim Militär habe ich gespendet. Als ich dann in Deutschland war, habe ich einfach weitergemacht. Meine Blutgruppe – A positiv – ist mit 34 Prozent eine der häufigsten Blutgruppen. Trotzdem muss auch diese Blutgruppe mit knappen Vorräten kämpfen. So bin ich alle acht bis zehn Wochen in die Uniklinik gegangen, insgesamt 244 Mal. Mir wurden jedes Mal 500 Milliliter entnommen. Zusammengerechnet habe ich also 17 Mal mein gesamtes Blutvolumen gespendet – fast eine halbe Badewanne voll.

Außerdem war ich auch drei Mal bei der Plasma-Spende. Aber das hat mir immer zu lange gedauert. Da liegt man etwa eine Stunde lang auf der Liege, bis alles fertig ist. Das erledigt man nicht einfach mal so zwischendurch. Bei der Blutspende hingegen ging es immer schnell. Ich bin meistens morgens mit nüchternem Magen hingegangen. Eine Tasse Kaffee hat gereicht, ich vertrage es einfach gut.

Ich hatte nie Angst vor Nadeln oder so, ich habe mich immer wohlgefühlt. Ich mag die Atmosphäre in der Uniklinik sehr, alle sind freundlich. Und es ist auch eine gute Gesundheitskontrolle. Regelmäßig erfährt man, ob mit dem Körper alles in Ordnung ist.

Leider darf ich mit meinen 72 Jahren nicht mehr spenden. Ich bin zu alt, obwohl ich mich fit und gesund fühle. Wenn es nach mir ginge, würde ich weitermachen. Es ist schade, aber ich habe schon zwei Familienmitglieder dazu gebracht, auch regelmäßig zu spenden.

Jeder kennt eine Situation bei dem Angehörige oder Bekannte Blut benötigen. Wenn ich mit meinen Spenden etwa 700 Menschen helfen konnte, dann bin ich froh darüber, auch wenn ich die Empfänger nicht persönlich treffen kann. Mir gefällt aber die Vorstellung, eventuell zufällig einem begegnet zu sein, ohne es zu wissen. Vielleicht habe ich mit so jemandem auch schon mal zusammen einen Wein getrunken – wer weiß.“

Info

Mach’s wie Cuvelier, schenke Leben, spende Blut. Infos unter www.blutspende-uniklinik.de oder 07 61/270 - 444 44

Foto: © iba