„Das Größte bisher“: Freiburger spielt Kino-Hauptrolle STADTGEPLAUDER | 03.06.2019 | Till Neumann

Ein Freiburger ist ab dem 20. Juni im Kino zu sehen: Bartholomäus Kowalski heißt der junge Mann mit dem kantigen Gesicht. In „Tal der Skorpione“ spielt er einen Polizisten, der mit einer Bande Krimineller ums Überleben kämpft.

Mit einem Minibudget gestartet, hat es der Streifen nach langer Produktionszeit ins Kino geschafft. Wie, das erzählt Kowalski im chilli-Heimspiel.

„Ich spiele eine Hauptrolle im deutschen Actionfilm ‚Tal der Skorpione‘. Dass wir mit dem Projekt so weit kommen, hätte keiner gedacht. Mit drei, vier Leuten haben wir im Sommer 2013 angefangen, im Wald zu drehen. Dabei haben wir schnell gemerkt: Das hat Potenzial. Dennoch war es ein Kommen und Gehen bei der Crew. Manche im Team haben das etwas stiefmütterlich behandelt.

Später übernahm Thomas Kercmar die Produktion des Filmes, was uns ein ganzes Stück nach vorne brachte. Bekanntere Namen wie Martin Semmelrogge konnten überzeugt werden, das Projekt zu unterstützen. Damals saß er noch in der JVA und bekam das Drehbuch per Post. Vier Tage später sagte er zu.

Für uns war das eine gigantische Freude, denn wir lieben ‚Bang Boom Bang‘ und Martins herrlich markante Art. Dann folgten weitere große Namen wie Ralf Richter, Claude-Oliver Rudolph oder Mathieu Carrière. 85 Prozent des Films entstanden von Sommer 2017 bis Frühling 2018. Jetzt sind wir fertig und freuen uns riesig auf die Premiere.

‚Tal der Skorpione‘ ist mehr als Rumgeballer, es gibt viel schwarzen Humor. Ein typischer Survivalfilm mit handgemachter Action, viel Abenteuer und einem Hauch von Edeltrash. Drei Brüder wollen darin ein blutiges Spiel für Reiche schaffen, die auf Leben und Tod gegen Kriminelle antreten. Ihr Plan ist, aus dem Sieger einen Übermenschen zu klonen.

Ich spiele einen Polizisten, der sich als Dealer ausgibt und mit einer Bande Krimineller ums Überleben kämpfen muss. Mit dem Film wollen wir extravagant, aber im Stil der 80er unterhalten, vielleicht aus der Reihe tanzen. In Deutschland gibt es ja fast nur Dramen und Komödien. Bald ist Premiere in Berlin. Mit Sicherheit wird der Film polarisieren, aber für mich ist das ein geiles Ding, das größte bisher als Schauspieler.

Kampf ums Überleben: Bartholomäus Kowalski beim Dreh für „Tal der Skorpione“

Im E-Werk Freiburg habe ich Theater gelernt, in Köln Schauspiel vor der Kamera. Ich wollte seit meiner Kindheit nichts anderes machen. Ich glaube, Ehrgeiz und der Glaube an sich selbst sind essenzielle Komponenten, um voranzukommen. Stars wie Bruce Lee, Terence Hill, Sylvester Stallone oder Arnold Schwarzenegger sind noch heute meine Inspirationsquellen. Ihre Filme, aber auch wie sie zum Film kamen. Ich habe immer Motivation daraus geschöpft.

In ‚Tal der Skorpione‘ hat die Crew viele Materialschlachten schlagen müssen, um noch schönere Schlachten vor der Kamera zu inszenieren. Die Actiondrehs haben sehr viel Spaß gemacht. Alles war aufgrund der praktischen Effekte authentisch und sehr real, was einem Schauspieler mehr als nur entgegenkommt. Es gibt keine Effekte aus dem Computer.

Der Film hat ein Budget von etwa einer Million Euro. Für so eine Produktion ist das eigentlich nichts, aber wir haben das Beste herausgeholt. Jetzt hoffen wir auf den Erfolg, den er verdient hat. Unser nächster Film ist bereits in Vorbereitung.

Mit wem ich gerne mal drehen würde? Tom Cruise. Jetzt muss aber erst mal der eigene Film anlaufen. Nach China und in die USA haben wir die Rechte bereits verkauft. Auch aus anderen Ländern haben wir Anfragen.“

Foto: © Jochen Rüskens