Frezi: "Provinzabgründe" von Tillman Schulze STADTGEPLAUDER | 21.05.2016

Rest an der Piehs heißt der 3000-Seelen-Ort, in dem sich merkwürdige Todesfälle häufen. Todesfälle, die den Schluss nahe legen, dass in dem ansonsten beschaulichen Dorf ein Mörder umgeht. Ein rätselhafter Mörder, der nicht nur Gustav Meta, Musiklehrer am örtlichen Karl-Sarg-Gymnasium, ins Grübeln bringt.
 
Unter den Dorfbewohnern ist Meta freilich derjenige, der die meiste Zeit zum Nachdenken hat: Er ist das letzte Opfer dieses phänomenalen Mörders, den bisher noch niemand zu Gesicht bekommen hat – zumindest nicht bewusst in dieser Eigenschaft.
 
Er selbst auch nicht: Seine Begegnung mit dem meuchelnden Unbekannten trug sich so zu, dass er auf dem Heimweg von der Schule kurzerhand von hinten erschlagen wurde. Und da hatte er keine Zeit mehr, „sich mit Dingen zu beschäftigen, die auf der Straße passieren“.
 
Nun aber, da er im Grab liegt, interessiert es ihn schon, wer ihn so vorzeitig auf den Friedhof befördert hat. Er sinniert über abgründige Verstrickungen, provinzielle Intrigen, geheimnisvolles Getuschel – und kommt bei seinen Ermittlungen zu einem überraschenden Schluss.
 
Ein ziemlich heiteres, skurriles, freundlich bitterböses Debüt von Tilman Schulze, der in Freiburg geboren ist, studiert hat und immer noch wohnt und arbeitet.
 
Text: Erika Weisser
 

 
 
 
 
 
Provinzabgründe
von Tilman Schulze
Verlag: AAVAA, 2016
180 Seiten,
Taschenbuch
Preis: 11,95 Euro