Vorsicht Zucker: Gesunde Ernährung mit weniger Süße Gesundheit | 18.08.2020 | Katja von Wintzingerode

Gesunde Babynahrung

Während das Baby noch mit Mutter- oder Fertigmilch gefüttert wird, sollten Eltern schon einmal an die Ernährung ab dem 5. Monat denken. Denn dann werden die Weichen für eine lebenslange gute Ernährung gestellt. Dazu gehört vor allem eine ausgewogene Kost, frische Zutaten und die Vermeidung von Zucker.

Die Weichen für ein gesundes Leben stellen
Ernährungsgewohnheiten werden früh geprägt. Vor allem in den ersten beiden Lebensjahren bildet sich der Geschmackssinn des Kindes. Wenn ihnen an der gesunden Zukunft ihres Nachwuchses gelegen ist, verkneifen sich Eltern deshalb lieber den schnellen Griff zum gesüßten Babybrei, Keks oder zur Saftflasche. Nehmen Kinder von klein auf regelmäßig zu viel Zucker zu sich, gewöhnen sie sich an den süßen Stoff, der ihrer Gesundheit nachhaltig schadet. Deshalb pocht auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) auf eine Verringerung des Zuckerkonsums. Kinder unter zwei Jahren sollten sogar ganz auf zugesetzten Zucker verzichten.

Auch wenn Eltern und Großeltern die Kleinen nur allzu gern verwöhnen: Kindern wird durch eine zuckerarme Ernährung nichts vorenthalten, dafür die Basis für ein gesundes Leben ohne schwerwiegende Krankheiten geschenkt

Baby wird gefüttert

Zucker macht krank
Getränke und Speisen mit einem hohen Zuckeranteil liefern meist viel Energie und wenig Nährstoffe. Ein Zuviel davon erhöht das Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes, Krebs und Karies. Zucker macht außerdem süchtig. Das Problem: Den weißen Stoff gibt es nicht nur als Kristall- oder Würfelzucker, sondern auch versteckt in vielen Lebensmitteln und oft unter Bezeichnungen, die auf „-ose“ enden. Neben Fruktose, Glukose, Dextrose, Laktose, Maltose oder Saccharose gibt es allerdings insgesamt mehr als 70 verschiedene Namen und Stoffe für den süßen Krankmacher wie Glukose-Sirup, Traubensüße oder Gerstenmalzextrakt.

Selbst für aufmerksame Verbraucher sind Zutaten in Getränken, Milchprodukten, Müslis oder Fertiggerichten gar nicht als Zucker erkennbar. Vor allem viele speziell für Kinder hergestellte Lebensmittel sind wahre Zuckerbomben. Auch von Werbeversprechen wie „weniger süß“ oder „ohne Zuckerzusatz“ sollte man sich nicht blenden lassen. Meist sind dann Konzentrate im Einsatz, die zu einem hohen Zuckergehalt führen.

Der Körper braucht  Zucker
Aber braucht der Köper nicht auch Zucker? Ja, sagen Ernährungswissenschaftler. Neben Eiweißen und Fetten gehört auch Zucker als Kohlenhydrat zu einer ausgewogenen Ernährung. Den kann unser Körper aber aus vielen Nahrungsmitteln selbst herstellen. Zusätzliche Kohlenhydrate in Form von Industriezucker braucht er nicht. Empfehlenswert sind dagegen Obst und Milchprodukte, die natürlichen Zucker enthalten.

Von Anfang an daran gewöhnt, bedeutet zuckerarme Ernährung keinen Verzicht und prägt außerdem den Geschmack für ein gesundes Leben. Zum Naschen sind kleingeschnittenes Obst und Gemüsesticks ideal. Zum Trinken Leitungswasser, das in Deutschland streng kontrolliert, immer frisch und überdies kostengünstig aus dem Wasserhahn kommt.

Dem Kind zubliebe sollten Eltern auch Fertiggerichte aus dem Vorrat verbannen und mit gutem Beispiel vorangehen. Frisches Gemüse aus der Region lässt sich einfach und schnell zu gesunden Mahlzeiten verarbeiten. Aus Kartoffeln wird im Handumdrehen ein Kartoffelstampf, dem man Möhren oder anderes Gemüse untermischt. Das dauert nicht länger als ein Fertigmenü im Ofen aufzuwärmen. Als idealer, leckerer Start in den Tag eignet sich ein fix aus Haferflocken angerührtes Porridge mit Früchten oder ein Vollkornbrot.

Auf den Speiseplan gehören außerdem Fleisch in Maßen, Fisch, Eier und Milchprodukte wie Käse, Quark und Joghurt. Dinkel- oder Roggenbrötchen ohne Kerne sind dem süßen Milchbrötchen vorzuziehen. Kalorienfreie Süßstoffe übrigens sind für die Ernährung ebenso tabu. Wie Zucker fördern sie nur die ungesunde Ausprägung des Süßgeschmacks. 

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