Happy Birthday: 30 Jahre findefuchs STADTGEPLAUDER | 03.10.2020 | Philip Thomas & Tanja Bruckert

Wohin mit Kind und Kegel verreisen? Welche Museen versprechen Spiel und Spannung? Wie lassen sich tolle Kindergeburtstage feiern? Welche Schulkonzepte sind gerade auf dem Vormarsch? Seit drei Jahrzehnten finden Familien Antworten auf all diese und viele weitere Fragen in B. Zettis findefuchs. Manches hat sich von Beginn an bewährt, vieles wurde im Laufe der Jahre verändert. Machen wir eine zeitliche Rolle rückwärts …

2020
Basteln gegen die Krise

Das Jubiläumsjahr startet wie gewohnt mit einem bunten Strauß Themen. Noch im März erscheint der findefuchs im vollen Umfang mit Behandlungstipps bei Rechenschwäche von Kindern. Doch auch am findefuchs zieht die Corona-Krise nicht spurlos vorbei. Das Magazin erscheint trotzdem in einer abgespeckten Version. Der Veranstaltungskalender fällt allerdings flach, und zahlreiche junge Familien verbringen in den ungewissen Monaten viel Zeit zu Hause. Vielleicht gefragter denn je ist deswegen der Bastelfuchs im B.Zetti Kindermagazin. Und auch in der Redaktion ist genaues Arbeiten gefragt. Neben Unterricht und Lernhilfe in Pandemiezeiten sowie Spielideen für die eigenen vier Wände finden viele virenfreie Geschichten ihren Weg ins Blatt. Der findefuchs bleibt damit auch in diesen Zeiten ein kleiner Teil des Familienlebens in Südbaden.

2019
Schmöker sowie Sanierungsstau bei Spielplätzen und Schulen

Das Kinder- und Jugendbuch ist politischer geworden. Themen wie Gendern, Migration und Feminismus haben in den vergangenen fünf Jahren auf der Frankfurter Buchmesse Einzug gehalten. Hoch im Kurs stehen auch Geschichten rund um den Umweltschutz. „Das hat es in dem Ausmaß noch nicht gegeben“, sagt ein Experte. Er ist sich sicher: Das Buch wird dem digitalen Wandel trotzen. Von dem ist an­ Freiburgs Schulen nach wie vor wenig zu spüren. Deswegen sollen in den kommenden sieben bis zehn Jahren alle 66 städtischen Schulen mit einer umfassenden digitalen Infrastruktur ausgestattet und das Ende der Kreidezeit eingeläutet werden. Kostenpunkt des Pakets: Bis zu 60 Millionen Euro. Einige denken bereits einen Schritt weiter: Sind Schulgebäude mit ihren aktuellen Lehrräumen bald noch zeitgemäß? Sanierungsbedürftig sind in Freiburg ebenfalls mehr als zehn Spielplätze. Neben Ferienangeboten, Ausflugszielen und Museen berichtet der findefuchs auch darüber.

2018
Babyboom, Siegeszug der Privatschulen und Eltern zwischen Legasthenie und Hochbegabung

5555 Babys erblicken in Freiburgs Krankenhäusern das Licht der Welt –­ so viele wie nie zuvor. Auch deswegen legt die Redaktion Themen rund um die Geburt und zur Wahl des passenden Hospitals für werdende Eltern neu auf. Für die großen Geschwister gibt’s zahlreiche Antworten zur Einschulung, und Privatschulen werden vorgestellt. Immerhin besuchen von 24.400 Schülern in Freiburg rund 6000 – also fast jedes vierte Kind – eine nicht-staatliche Einrichtung. Dort sind Schüler oftmals besser vernetzt. In zahlreichen staatlichen Schulen lautet die Devise auch 2018 noch Tafel statt Tablet. In der Stadt gibt es bloß vereinzelte Leuchtturmprojekte.  Dazu lesen Eltern, was bei Legasthenie, Dyskalkulie oder Hochbegabung ihres Sprösslings getan werden kann. Denn auch an den Rändern des Lern-Spektrums brauchen Familien oft gute Nerven.

2017
Sozialarbeiter am Limit, Schulstress und die Angst vor dem Piks

2015 gehörten die Impfquoten in Freiburg, Breisgau-Hochschwarzwald und dem Ortenaukreis zu den niedrigsten in ganz Deutschland. Zahlreiche Eltern in der Region scheinen verunsichert. Gegen was und wann soll das eigene Kind geimpft werden? Birgt der kleine Piks etwa große Gefahren? Horrorgeschichten machen im Internet die Runde. Diese ­Mythen seien längst widerlegt, betont ein Infektionsexperte im findefuchs-Interview­ und entlarvt die Debatte. Auch Schulstress sorgt 2017 für Diskussionen. Immerhin ist Schule für Kinder in Deutschland der Stressfaktor Nummer eins. Jeder dritte Pennäler fühlt sich von Lehrern, Hausaufgaben oder dem Unterricht stark belastet. Abhilfe schaffen können Sozialarbeiter. Früher ein Makel, sind sie heute ein Merkmal für Qualität an Schulen. An Freiburgs Schulen gibt es allerdings nur wenige: Im Schnitt betreut ein Sozialarbeiter in Freiburg 413 Schüler. Erfreulicher ist das Fazit des ersten Freiburger Kinderbeirates. Dieser gab jungen Menschen in der Politik eine Stimme. Eine Idee, die bis heute Schule macht.

2016
Aufnahme, Aufmunterung und Aufklärung

Neben allerlei Ausstellungen zum Anfassen, Museen, Workshops und Mitmachaktionen widmet sich die Redaktion im Zuge der Flüchtlingskrise auch Kindern aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak, die an Freiburger Schulen gemeinsam mit einheimischen Kids Mathe, Chemie oder Erdkunde büffeln. Auch ungewöhnlichen Fährten folgt der findefuchs: Ponys, die soziale Kompetenzen vermitteln und Mobbing verhindern sollen finden im Heft ebenso Platz wie Klinik-Clowns, die durch die Krankenzimmer der Freiburger Kinderklinik musizieren. Die Profi-Spaßvögel versuchen, kranke Kinder aufzuheitern. Lachen ist schließlich gesund. Die darauffolgende Ausgabe schlägt ernstere Töne an: Laut Polizeistatistik werden täglich 40 Kinder in Deutschland Opfer sexuellen Missbrauchs. Ein spezielles Theaterprogramm leistet wertvolle Aufklärungsarbeit. Mehr als zwei Millionen Kinder hat ein Freiburger Präventionsprojekt seit 1994 erreicht.

2015
Die richtigen Themen

Im April fragt der findefuchs seine Leser: Wie gefällt euch das Magazin? Zahlreiche Eltern und Großeltern machen bei der Umfrage mit und sagen ihre Meinung. Und die ist erfreulich positiv: Der findefuchs erhält die Note 1,6. Am beliebtesten sind die Freizeittipps, Neuigkeiten aus der Region, der Veranstaltungskalender; aber auch die Gewinnspiele stehen hoch im Kurs. Themenwünsche gibt es viele – von Neuheiten für Kids & Teens über Homöopathie für Kinder bis hin zur Tierheimvermittlung. Natürlich gibt es auch Kritik: Manche Leser wünschen sich außergewöhnlichere Themen, andere hätten gerne mehr Artikel für ältere Kinder.

2014–2010
Dem Gegenwind trotzen

Immer öfter ist in den Medien vom sogenannten „Zeitungssterben“ die Rede – auch Magazine leiden unter sinkenden Verkaufszahlen und Werbeeinnahmen. B. Zettis findefuchs bekommt die Entwicklung ebenfalls zu spüren. Da der findefuchs weder beim Umfang noch bei der inhaltlichen Qualität oder der Gestaltung Einsparungen vornehmen will, wird die Zahl der Ausgaben von zehn auf sechs Doppelausgaben im Jahr reduziert. Die Leser bleiben dem Magazin treu und werden wie gewohnt über spannende Familienthemen informiert. Die schwierige Situation der Hebammen steht ebenso im Mittelpunkt wie die neue Grundschulempfehlung, der erste Freiburger Kinderbeirat, die Energiewende oder Fremdsprachen in der Grundschule.

2009–2005
Neue Freunde

2006 bekommt der Fuchs einen Partner mit Knubbelnase und blauer Schirmmütze an die Seite: Mit dem Badischen Verlag als neuem Herausgeber wird aus dem Magazin ­„B. Zettis findefuchs“. Neben dem Hauptheft gibt es nun auch einen Teil für Erst- bis Viertklässler mit Kindernachrichten, Rätseln oder Bastelanleitungen. Einen festen Platz im Kindermagazin hat auch das Projekt „ZiSch – Zeitung in der Schule“ der Badischen Zeitung, bei dem Grundschüler über ihre Erlebnisse bei Klassenprojekten, Schulausflügen oder aus dem Alltag berichten.

2000–2004
Auf Erkundungstour
Das neue Mobile am Freiburger Hauptbahnhof, die erste Baden Messe, das Solarcafé in Kirchzarten, das hundertjährige Bestehen der Stadtbibliothek, der erste Freiburger Kinderstadtplan, eine Anlaufstelle für ungewollt schwangere Frauen oder die Stadtteildetektive – der Findefuchs ist auf Erkundungstour und berichtet, was es in Freiburg und der Region Neues gibt. Zudem geht der jährliche Themenschwerpunkt „Rund um die Geburt“ an den Start, der sich bis heute bewährt hat.

1999–1995
Der Findefuchs wird groß
1996 muss sich der Findefuchs von seiner „Mutter“ trennen: Herausgeberin Silvia Rasch zieht weg aus Freiburg und verabschiedet sich nach sechs Jahren von den Lesern. Glücklicherweise ist das nicht das Aus: Im Dezember 1996 adoptiert Michaela Moser den Fuchs und kümmert sich seitdem liebevoll um ihn. Mit dem Wechsel ändert sich auch konzeptionell einiges: Ein größerer Seitenumfang bietet mehr Platz für Redaktionelles, und 1999 erscheint das Magazin erstmals in DIN-A4 und im Vierfarbdruck.

1994–1990
Findefuchs in den Kinderschuhen
Kinder in die Kommunalpolitik: In seiner zehnten Ausgabe berichtet der Findefuchs von der Eröffnung des Kinderbüros. Von zu hoch gehängten Telefonen in Telefonzellen bis hin zu Problemen mit Radwegen reichen die Anliegen, mit denen sich die Kinder damals an die neue Stelle wenden. Und auch der Findefuchs selbst macht mobil: Als die Freiburger Stadtverwaltung das Spielmobil wegen Geldmangels einstellen wird, ruft das Magazin die Kinder auf, den Bürgermeister mit Protestbriefen zu bombardieren.

1989
Startschuss – Der kleine Findefuchs

Obwohl vor 30 Jahren die offiziell erste Ausgabe erschien, war die Geburtsstunde streng genommen bereits ein Jahr zuvor. 1989 erscheint eine Probeausgabe, von der heute nur noch ein einziges Exemplar existiert. Darin stellt sich der Findefuchs selbst den Kindern vor: „Wer ich bin? Ich bin wirklich ein Findefuchs. Monat für Monat finde ich heraus, was – wann – wo in Freiburg für euch los ist und informiere euch darüber.“ Die ersten Ausgaben waren übrigens auch was die Größe betrifft noch Welpen im DIN-A5-Format.

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