So geht die Bademeisterin im „Lollo“ in ihre erste Saison STADTGEPLAUDER | 18.05.2024 | Erika Weisser

Porträt von Svenja Willaredt Chefin am Beckenrand des Loretto-Bads: Svenja Willaredt

Das Strandbad läutete am 1. Mai die Sommersaison ein, am 18. Mai folgen das Freibad St. Georgen und das Lorettobad. Im „Lollo“ freut sich Svenja Willaredt an der Seite von Thomas Häßler auf ihre erste Saison als Badleiterin. Die 29-Jährige ist seit sieben Jahren bei der Regio Bäder GmbH, sie hat in den Freiburger Bädern auch ihre Ausbildung zur Fachangestellten für Bäderbetriebe absolviert.

„Genau das Richtige für mich“

„Ich arbeite schon lieber im Freibad als im Hallenbad. Das war von Anfang an so. Ich bin oft draußen, bewege mich viel an der frischen Luft und mag die spezielle Atmosphäre von Freibädern. In meiner Kindheit und Jugend war ich ständig im Freibad Teningen. Dort habe ich nach Schule und FSJ auch eine Zeit lang gejobbt. Dabei merkte ich, dass mir diese Arbeit gefällt und ich habe mich für die Ausbildung zur Bademeisterin entschieden.

Das habe ich nicht bereut, der Beruf ist vielseitig und genau das Richtige für mich. Ich habe endlich wirklich gut schwimmen gelernt, auch das Rettungsschwimmen, das gehört wie Erste Hilfe bei Badeunfällen unbedingt dazu und ist Prüfungsfach. Zum Glück war ich noch nie in der Situation, jemanden retten zu müssen. Es gab höchstens mal kleine Verletzungen, die aber nichts mit Wasser zu tun hatten und schnell verarztet waren. Doch ich trainiere regelmäßig und frische meine Erste-Hilfe-Kenntnisse jedes Jahr in einem speziellen Kurs auf. Das gehört zu den Dienstvorschriften für uns Schwimmmeisterinnen.

„Ein einzigartiger Ort“

Ich habe während meiner Ausbildung und danach sämtliche Freiburger Bäder „von innen“ kennengelernt. Besonders gut hat es mir immer im Lorettobad gefallen, das ja nicht nur wegen seines Damenbads ein ganz einzigartiger Ort ist. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich hier nun seit März eine der Badleiter bin. Ich habe schon die vergangenen drei Sommer hier gearbeitet und es gefällt mir, dass es hier so familiär zugeht. Viele Leute kommen seit Jahren hierher, man kennt sich, man begrüßt sich, man kommt ins Gespräch und wird für seine Arbeit wertgeschätzt.

Hier ist für alle Platz, für Familien, Alleinstehende, Schüler·innen und eben für muslimische Frauen, die gern schwimmen und sich dabei keinen Männerblicken aussetzen wollen. Bei der Schichtplanung für die Aufsicht am Becken versuchen wir deshalb immer, Kolleginnen einzusetzen. Mangels weiblicher Bade­meister klappt das manchmal jedoch nicht, dann müssen halt auch mal Kollegen aushelfen.

„Drei Monate Vorbereitung“

Die meisten Menschen, die ins Lollo kommen, wollen sich einfach einen schönen und entspannten Tag am Wasser machen. Oder eher ein paar schöne entspannte Monate: Wir haben zahlreiche Stammgäste, die täglich da sind und im Lauf der Jahre mit anderen Stammgästen so eine Art Saison-Freundschaft entwickelt haben. Am Beckenrand, auf der Liegewiese oder am Kiosk teilen sie ihre freie Zeit miteinander und mit uns. Für sie gehört das Bad zu ihrem Sommer-Alltag. Dasselbe gilt für die Familien, deren Kinder bei uns die Nachmittage, die Wochenenden oder die Ferien zusammen verbringen.

Ich freue mich schon darauf, sie alle wiederzusehen. Und natürlich auch auf neue Gäste. Damit sie alle sich bei uns wohlfühlen, sind wir schon seit drei Monaten dabei, alles für den Saisonstart vorzubereiten. Inzwischen sind die Becken gereinigt und neu befüllt, die Wiesen gemäht und gepflegt, der Spielplatz gerichtet, die technischen Arbeiten in den Duschen und der ganzen übrigen Infrastruktur erledigt. Jetzt hoffe ich nur noch auf viele Sonnentage. Auch für meinen Urlaub nach der Saison.“

Foto: © ewei