Hilfe für Hocks: Rathaus leistet mehr Unterstützung für ehrenamtliche Feste STADTGEPLAUDER | 20.01.2020 | Philip Thomas

Rathaus Freiburg

Nachdem die vergangenen St. Georgener Weintage wegen fehlender Funkgeräte fast abgesagt werden mussten, hat das Freiburger Rathaus reagiert und ein Paket für ehrenamtliche Veranstaltungen geschnürt.

Darin liegen einheitliche Sicherheitsstandards, Unterstützung durch den Kommunalen Ordnungsdienst und eben Funkgeräte. Ein kommerzieller Veranstalter freut sich über das Signal aus dem Rathaus, ein anderer möchte auf die Unterstützung nicht verzichten.

„Die Botschaft ist angekommen“, sagte Finanzbürgermeister Stefan Breiter vor Journalisten. Gemeinsam mit Polizei und Ordnungsamt habe man sich auf einheitliche Sicherheitsstandards bei ehrenamtlichen Festen geeinigt. Die Hocks seien so besser planbar. Dazu gibt es auch ausleihbare Hardware im Wert von rund 3000 Euro. Der Service sei laut René Funk, Leiter des städtischen Ordnungsamts, ausschließlich ehrenamtlichen Veranstaltern vorbehalten: „Das muss klar getrennt bleiben.“

Bela Gurath, Veranstalter des Sea-You-Festivals, freut sich trotzdem übers Rathaus-Präsent: „Ich habe keinen Futterneid, es ist schön, dass Ehrenamt unterstützt wird.“ Zwölf Walkie-Talkies, 55 Powerbanks und vier Megafone seien für den Veranstaltungs-Profi ohnehin nicht mal der Tropfen auf dem heißen Stein. Das Sea-You habe ein Budget von 3,3 Millionen Euro, für das nächste Schlossbergfest plant er sechsstellig.

Aus dem Fest will er ein „Festival“ machen. Die Tradition wolle er erhalten. Nach der Absage im Sommer habe er für 2020 ein verbessertes Sicherheitskonzept vorgelegt. Er richtet das Fest mit einer neu gegründeten GmbH alleine aus. „Das hat hier für große Aufregung gesorgt“, kommentiert sein ehemaliger Partner Toni Schlegel, der wie Markus Rogg ausgestiegen ist. Schlegel gehört der Kastaniengarten und der „wird offen sein“. Für zukünftige Veranstaltungen wünscht sich der Gastronom auch Hilfe aus dem Rathaus. Feste in Freiburg seien schließlich immer auch ein finanzielles Risiko.

Gurath freut sich indes über das Signal aus dem Rathaus. „Es gibt endlich direkte Kommunikation auf Augenhöhe“, so der 51-Jährige. Das habe vor allem mit den Strippenziehern im Rathaus zu tun. Oberbürgermeister Martin Horn, Breiter und Funk seien maßgeblich für den Kurswechsel verantwortlich. Gurath ist froh über den vorzeitigen Ruhestand des umstrittenen Amtsleiters Walter Rubsamen: „Mit Herrn Funk herrscht ein ganz anderes Klima.“ 

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