Horche Se mol!: „Alles ist miteinander vernetzt“ STADTGEPLAUDER | 13.06.2022 | Dorothea Wenninger

Porträt Verena Hilgers

Die Klimaanpassungsmanagerin der Stadt Freiburg soll ihre Stadt fit machen für den Klimawandel. Insbesondere im Hinblick auf die heißen Sommer der letzten Jahre eine Herausforderung für Verena Hilgers und das Umweltschutzamt.

Lust auf REGIO: Klimaanpassungsmanagerin der Stadt Freiburg heißt: Sie passen die Stadt dem Klima an?
Verena Hilgers: Das ist richtig. Es geht darum, sich an die schon vorhandenen und auch zukünftigen Folgen des Klimawandels anzupassen. Wie kommen wir mit den Auswirkungen von zunehmender Hitze, Starkregen und Trockenheit besser zurecht? 

Lust auf REGIO: Wie sieht das konkret aus, welche Maßnahmen ergreifen Sie?
Verena Hilgers: Bei der Klimaanpassung sind von der Stadtplanung über den Katastrophenschutz bis hin zum Naturschutz viele Aufgaben und damit auch Ämter betroffen. Ich spiele dabei eine koordinierende, unterstützende, vernetzende Rolle. Die Aufgaben reichen von Baumpflanzungen zur Hitzeminderung über Versickerungsmulden zur Starkregenvorsorge bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit. Eine im Oktober 2021 ins Leben gerufene Maßnahme ist das neue Förderprogramm der Stadt GebäudeGrün hoch³. Damit fördert die Stadt Freiburg Privatleute, Unternehmen und Institutionen bei der Dachbegrünung, Fassadenbegrünung und Entsiegelungsmaßnahmen – mit anschließender Begrünung.

Die Gebäudebegrünung ist aktuell eine der meistdiskutierten Klimaanpassungsmaßnahmen, weil sie Grün schafft, weil dieses Verdunstung schafft, weil es Verschattung bieten kann als Fassadenbegrünung und weil es flächensparend ist – und das ist in einer dichten Stadt immer ein großes Thema.

Lust auf REGIO: Worin sehen Sie die wichtigsten Herausforderungen mit Blick auf die Folgen des Klimawandels?
Verena Hilgers: Auf der einen Seite haben wir das große Feld der Hitzeanpassung: An welchen Stellen in der Stadt brauchen wir beispielsweise mehr Verschattung, um Erholungsräume an heißen Tagen für die Bürger und Bürgerinnen zu schaffen?

Auf der anderen Seite haben wir den großen Bereich Niederschlag, die Herausforderung durch Starkregen und Trockenheit als zwei Extreme, die zunehmen. Wenn wir es schaffen, das Wasser mehr in der Stadt zu halten, dann hat das Verdunstungseffekte zur Hitzeminderung, aber auch zum Erhalt des Grüns zur Folge, was wiederum zur Verschattung beiträgt für ein angenehmes Klima. Da merkt man, dass alles vernetzt ist.

Foto: © Stadt Freiburg/Patrick Seeger