Kreativpark am Güterbahnhof startet später STADTGEPLAUDER | 10.09.2016

Noch Ende 2016 hätte es losgehen sollen. Kreative Köpfe im Container. Mitten in der Lokhalle auf dem Güterbahnhofareal. Start ist nun erst 2017, teilt die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM) mit. Sie feilt mit dem Gründerzentrum Grünhof noch am Konzept. Die Mietpreise könnten steigen. Kreativen würde das nicht schmecken.

Angekommen: Die ersten Überseecontainer für den Kreativpark sind in der Lokhalle.

Angekommen: Die ersten Überseecontainer für den Kreativpark sind in der Lokhalle.

Die ersten Überseecontainer stehen bereits in der Lokhalle. Wann aus den Stahlriesen ein Kreativpark wird, ist noch offen. Bis Ende dieses Jahres, wie im Dezember angekündigt, wird es nicht mehr klappen. Dennoch: „Wir sind im Plan“, sagt FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann. „Die Container werden voraussichtlich im ersten Quartal 2017 beziehbar sein.“

Den Bauantrag hat die Planwerk Freiburg GmbH im März eingereicht und wartet derzeit auf die Genehmigung. „Die Fertigstellung hängt entscheidend von der Baugenehmigung ab“, betont Dallmann. Die FWTM mietet die Anlage für zehn Jahre von den Planwerk-Geschäftsführern Lars Bargmann und Frank Böttinger, die vor fünf Jahren die Lokhalle gekauft haben, in deren Mittelschiff der Kreativpark entstehen soll: Bis zu 50 Büros über zwei Etagen auf 900 Quadratmetern. Teils in Containern, teils in neuen Seitenflügeln. Viel Glas, Kantine, Marktplatz und Highspeed-Internet inklusive.

Die Vermarktung der Büro- und Container-Einheiten soll im Herbst starten, teilt die FWTM mit. „Wir haben bereits eine Liste von etwa 20 Interessenten aus Kreativ- und Kulturwirtschaft“, sagt Dallmann. „Zum jetzigen Stand können wir noch keine konkreten Preise nennen. Es gibt unterschiedlich große Büroeinheiten, die auch erweiterbar sind, und damit auch unterschiedliche Preise“, so Dallmann.

Dabei war ein konkreter Preis im Dezember schon genannt worden: 160 Euro monatlich für die kleinste Containereinheit mit 12,5 Quadratmetern – die Nutzung aller Gemeinschaftsflächen mit eingeschlossen. Nun will man sich darauf nicht mehr festlegen. Eine Erhöhung scheint damit nicht ausgeschlossen. Zum Verständnis: Es können Büros von 12,5, 25 oder 46 Quadratmeter gemietet werden. Das Raumkonzept ist flexibel.

Der Freiburger Fotograf Fionn Große findet die Idee eines Kreativparks gut, hat aber nur ein knappes Budget: „Für mich wäre es wichtig, dass ich keine hohe Miete zahlen müsste“, sagt der 26-Jährige. „Als junger Unternehmer ist es gerade in Freiburg mit den hohen Wohnungsmieten nicht möglich, viel Geld auszugeben.“ Er habe mit vielen Fotografen Kontakt, interdisziplinär jedoch weniger. „Kreative jeglicher Couleur besser zu kennen und greifbar zu haben, wäre beflügelnd für die Kreativszene“, sagt Große.

Vernetzung wird auch im Gründerzentrum Grünhof großgeschrieben. Deren Leiter Hagen Krohn und Martina Knittel könnten als Mitbetreiber des Kreativparks einsteigen. Es laufen Gespräche, berichtet Dallmann. „Es ist angedacht, dass die FWTM und der Grünhof den Betrieb gemeinsam übernehmen.“ Die Zusammenarbeit hänge aber unter anderem von der Genehmigung von Fördergeldern durch die EU, dem Land und der Stadt ab. Für Knittel steht nun die „Erarbeitung eines stimmigen Gesamtkonzepts“ an.

Text: Till Neumann / Foto: © tln