Kündigung und Protest: Freiburger Foodora-­Fahrer verliert Job STADTGEPLAUDER | 18.12.2018 | tln

Im November hat das chilli über Freiburger Foodora-Fahrradkuriere berichtet. Simon Sontheimer (Foto) hat im Artikel verbesserte Konditionen gefordert. Der 30-Jährige machte sich zudem für die Einrichtung eines Betriebsrats stark. Nun ist er seinen Job los.

Ohne Angabe von Gründen ist Sontheimer gekündigt worden. Die Probezeit seines Jahresvertrags macht das möglich. Gerechnet hatte er damit nicht: „Das war überraschend.“ Wegen Personalmangels sei das Unternehmen auf die Kuriere angewiesen.

Er hält den Zusammenhang zwischen Kündigung und seiner Kritik an Foodora für naheliegend. Er berichtet von Fahrern aus anderen Städten, die sich für das Einführen von Betriebsräten starkgemacht haben und dann keine Vertragsverlängerung erhalten haben. Er sagt: „Dass jemand gekündigt wird, kommt selten vor.“

Foodora gibt’s in Freiburg seit einem Jahr. Sontheimer hat seit Juni Essen für das Start-up ausgefahren. Als Vertreter der „Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter Union“ (FAU) forderte er einen Euro mehr Stundenlohn, die vollständige Übernahme der Materialkosten und ein besseres Schichtsystem.

Vermissen wird er den Job nicht, will sich aber weiter engagieren: „Wir möchten den Protest aufrechterhalten, Aktionen sind geplant.“ Die Kündigung könnte helfen. Seine Ex-Kollegen seien über den Rauswurf empört. 

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